Kriminalroman mit viel Charme, aber wenig Biss

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besueandamy Avatar

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Richard Osman's "Wir finden Mörder" liefert eine unterhaltsame Lektüre mit einem Hauch von britischem Humor und einer Prise Skurrilität – doch wer einen klassischen Krimi voller Spannung und Überraschungen erwartet, könnte etwas enttäuscht werden. Die Charaktere, besonders die pensionierten Hobbydetektive und Dorfbewohner, sind liebevoll und charmant gestaltet, oft mit Eigenheiten, die für das eine oder andere Schmunzeln sorgen. Dennoch fehlt der Handlung eine gewisse Tiefe, die über humorvolle Dialoge und charmante Eigenheiten hinausgeht.

Der Kriminalfall selbst, obwohl mit modernem Twist versehen, bleibt eher vorhersehbar. Osman scheint mehr Wert auf den satirischen Blick auf Influencer-Kultur und den Klatsch in englischen Dörfern zu legen als auf die eigentliche Spannung. Für Krimi-Leser*innen, die das Rätseln lieben, wirkt die Lösung des Falls stellenweise zu konstruiert, ohne echte Überraschungen zu bieten.

Für Fans von warmherzigem, leichtem Lesegenuss und schrulligen Figuren ist "Wir finden Mörder" genau das Richtige – als Krimi hingegen fehlt es ihm an Tiefe und unerwarteten Wendungen.