Eine behutsame Sprache und ein Thema, welches sofort in den Bann zieht

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mrsamy Avatar

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Das Cover des Romans "Wir sehen uns am Meer" ist etwas zurückhaltend und erweckt gerade deswegen Aufmerksamkeit. Gut gefällt mir der Bezug zum Inhalt. Einerseits die Stadt, oben das Paar und die Wellen verdeutlichen das Meer. Nun einige Worte zur Leseprobe:
Liat wird in ihrer New Yorker Wohnung von zwei Agenten des FBI überrascht. Ein Gast hatte sie in einem Café beobachtet, wie sie Texte vom Englischen ins Hebräische übersetzte und gedacht, sie schriebe terroristische E-Mails. Ein Missverständnis, doch er zeigt auch, wie angespannt die Lage 2003 in New York war. Kurz darauf trifft Liat in eben jenem Café Chilmi - den Arabischlehrer ihres Bekannten Andrew, der sich durch ihn entschuldigen lässt. Chilmi ist Künstler und lädt Liat sogleich in seine Galerie ein. Man merkt sofort, es ist eine besondere Verbindung zwischen beiden. Ich möchte nicht sagen "Liebe auf den ersten Blick", dazu ist der Schreibstil zu zart, zu subtil, aber doch etwas, was damit vergleichbar ist. Die Charaktere wirken bereits auf den Seiten der Leseprobe greifbar, was eine sehr gute Vorraussetzung für den weiteren Verlauf des Romans ist. Sprachlich wurde eine behutsame Sprache gewählt - die Handlung erlebt der Leser rückblickend aus der Sicht von Liat. Gerne würde ich erfahren, welchen Weg ihre Beziehung geht ...