So nah und doch so fern

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meldsebjon Avatar

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Liat stammt aus Tel Aviv, Chilmi aus Ramallah. Sehr nah und doch weiter entfernt, als man es sich vorstellen kann.
Liat wohnt während ihres Studiums in der Wohnung ihrer Freunde, die derzeit im Ausland sind. Das Buch beginnt damit, dass sie dort Besuch von der Polizei bekommt. Bis sie durchschau hat, was der Grund dieses Besuches ist, dauert es eine Weile. Einem aufmerksamen Beobachter ist aufgefallen, dass sie an einem Laptop in einem Café saß und dort scheinbar auf arabisch geschrieben hat. Tatsächlich hat sie eine Übersetzung auf hebräisch fertiggestellt. Die Tatsache, dass man auf diese Weise von Behörden verdächtigt wir und auch das Gespräch mit den Beamten selbst, macht sehr eindrucksvoll deutlich, in welch schwieriger Situation sie sich befindet.
Dann lernt sie Chilmi kennen und kann eine Weile mit ihm in die Erinnerungen an die Vergangenheit eintauchen. Man kennt zwar die gleichen Orte, hat diese aber aus extrem unterschiedlichen Seiten kennengelernt. Irgendwann werden die Beiden aufwachen müssen und sich einer Realität stellen müssen, die mit ihnen persönlich eigentlich gar nichts zu tun hat.
Ein sehr gut geschriebenes Buch, das ein sehr aktuelles Thema aufgreift. Es wäre so schön, wenn die Beiden zueinander finden könnten und einen ersten, kleinen Schritt zur Versöhnung zweier Volksgruppen tun könnten!