Verboten

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krimielse Avatar

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Mir gefällt der Einstieg in die Geschichte eine Liebe zwischen einer Jüdin, aus dem Iran stammend, und einem Araber aus jüdisch besetztem Gebiet, die sich zufällig in einem New Yorker Café treffen, sehr. Sie fühlen sich zueinander hingezogen, doch wissen sehr genau, dass sie verbotene Früchte naschen würden und ich bin sehr gespannt, wie sich die Liebesgeschichte entwickeln wird.
Chilmi, der in New York als Maler lebende Araber aus Ramallah wirkt in der Passage der Leseprobe einerseits zerstreut und fahrig, andererseits sehr klar als Weltenbürger, der die Spaltung im nahöstlichen Gebiet, den Hass und die Kämpfe und Kriege am liebsten beseitigt sähe und keine Berührungsängste mit der Jüdin Liat als Tel Aviv hat. Für Liat ist diese Erfahrung, mit einem Araber in New York zu seinen Atelier zu gehen und ungezwungen Zeit zu verbringen, wahrscheinlich recht ungewohnt, so wirkt es zumindest anhand ihrer Gedanken, die sie bei der Begegnung hat, auf mich. Doch auch sie ist vorurteilsfrei und offen für Neues. Am Ende der Leseprobe taucht in einem Rückblick zu Liats Vergangenheit eine Situation in Israel auf, bei der das Zusammensein jüdischer Frauen mit Arabern in Israel angeprangert wird, schade, dass ich nicht sofort weiterlesen und mehr dazu erfahren kann.
Ich verspreche mir vom Buch eine hochaktuelle Geschichte, die zum einen berichtet von einer großen Liebe, die so nicht sein darf, zum anderen Informationen zu historisch gewachsenen und neuen Konflikten zwischen Juden und Arabern in den besetzten Gebieten gibt und diese anprangert. Dass dies von einer großartigen Schriftstellerin aus Israel stammend verfasst wurde und dass das Buch in Israel beim Erscheinen Schwierigkeiten mit Behörden hatte mich doppelt neugierig.