Traurig schön

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feeona Avatar

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„Wir sehen uns am Meer“ ist ein sehr schönes Buch über eine Liebe die nicht sein soll, und gerade deswegen möglich ist.

Liat, eine Israelin und Chilmi, ein Pakistani treffen sich in New York und verlieben sich sofort in einander. Doch ihre Beziehung ist nur auf Zeit, denn nach ein paar Monaten soll Liat wieder zurück nach Israel. Gerade wegen dieser Ablaufzeit kann sie sich auf die Beziehung einlassen. Doch es ist nicht einfach, die beiden lieben sich, doch die Konflikte ihrer Herkunft verfolgen sie auch in New York.

Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, die Liebe der beiden ist schön, aber auch so zerbrechlich, die Charaktere wirken so real, genauso ihre Probleme.
Wirken tut das ganze vor allem wegen der wunderschönen und poetischen Sprache. Die Autorin malt förmlich mit ihren Worten ein Bild und der Leser verliert sich mit den Charakteren darin. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Liat erzählt, später, als es viel um Chilmi geht, erzählt sie so als würde sie mit ihm sprechen, das macht es sehr persönlich und emotional. Der Leser kann wie Liat nur vermuten, was in Chilmi vorgeht, was er erlebt, wenn sie nicht da ist, trotzdem ergibt sich ein Bild.
Die ganze Zeit habe ich mit Chilmi und Liat gehofft und gezweifelt. Habe vor allem mit Chilmi gefühlt, der so still vor sich hin leidet. Liat hingegen ist manchmal sehr egoistisch, was real ist, es ist eben keine Liebesgeschichte wie im Märchen. Wer sowas sucht, der ist hier falsch. Mir hat gerade das gefallen. Die Geschichte ist wirklich von Anfang bis Ende traurig schön.