Vorurteile

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meldsebjon Avatar

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Zunächst dachte ich, ich hätte eine moderne Romeo-und-Julia Geschichte vor mir liegen. Irgendwie ist aber alles viel schlimmer. Die Verbote werden nicht nur von der eigenen Familie ausgesprochen, sie sind in den Köpfen der beiden betroffenen jungen Menschen fest verankert.
Eigentlich haben Liat und Chilmi die gleiche Heimat, ähnliche Erinnerungen. Leider stehen sie auf zwei völlig verschiedenen Seiten eines scheinbar aussichtslosen Konfliktes, denn sie stammen aus Israel und aus Palästina. Obwohl ihnen das bereits zu Beginn ihrer Bekanntschaft klar ist, können sie doch nicht voneinander lassen. Sie treffen sich in New York und stehlen sich ein paar gemeinsame Monate. Aber auch hier ist das schwierig, denn man lebt ja nicht einsam, sondern ist Teil einer Gruppe. Man würde sich wünschen, dass diese beiden es schaffen, die Vorurteile der Gesellschaft und die eigenen zu überwinden. Das wäre ein Stück Hoffnung auch für die Welt, denn Frieden fängt im Kleinen an.
Dorit Rabinyan hat ein sehr einfühlsames Werk geschaffen, das auch in der Übersetzung hinsichtlich der Sprachgewalt beeindruckend ist. Tief in der Wiedergabe der Gefühle und ebenso tief in der Ausdrucksfähigkeit. Von dieser Autorin möchte ich noch viel lesen!