mutige Entscheidungen in dunklen Zeiten

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Der Roman "Wir sehen uns wieder am Meer" verspricht eine berührende und zugleich historisch tiefgründige Geschichte über Mut, Freundschaft und die lange Wirkung von Entscheidungen. Zwei Zeitebenen – 2024 und 1944 – verknüpfen Vergangenheit und Gegenwart auf spannende Weise: Während die junge Juni einem alten Familiengeheimnis nachgeht, taucht der Leser mit ihrer Großmutter Tekla tief in die dramatischen Ereignisse der deutschen Besatzung Norwegens ein. Besonders fesselnd ist der historische Handlungsstrang: Die junge Ukrainerin Nadia, die zur Zwangsarbeit verschleppt wird, und ihre mutige Verbündete Birgit, stehen für Frauen, die im Schatten des Krieges große Stärke beweisen. Die Geschichte verspricht nicht nur emotionale Tiefe, sondern auch eine wichtige Auseinandersetzung mit verdrängten Kapiteln europäischer Geschichte – eindrücklich erzählt durch die Perspektive starker Frauen. Der Einstieg über einen rätselhaften Anruf im Jahr 2024 macht neugierig und deutet darauf hin, dass die Spuren der Vergangenheit bis in die Gegenwart reichen. Genau solche Familiengeschichten mit historischem Hintergrund schaffen es oft, mich emotional zu berühren und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen.
Ein bewegender Roman über mutige Entscheidungen in dunklen Zeiten – und deren Nachhall bis in die Gegenwart. Trude Teige scheint hier einen fesselnden Bogen zwischen generationsübergreifenden Schicksalen, menschlicher Solidarität und der Frage nach Wahrheit und Vergebung zu schlagen. Ich freue mich auf eine kraftvolle, emotionale Lektüre.
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