Berührender Abschluß der Trilogie

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girasole Avatar

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Nach einem Prolog beginnt die eigentliche Geschichte im Jahr 1944 und endet nach Kriegsende 1952. Bisher hatten die Freundinnen Birgit, Tekla und Annelise ihre Sommerferien immer am Meer verbracht und hoffnungsvolle Zukunftspläne geschmiedet. Hierzu paßt auch das Cover sehr gut. Nun herrscht Krieg und Birgit ist als Krankenschwester in Bodo/Norwegen eingesetzt. Bei einem Krankheitsfall wird sie als Russisch-Übersetzerin hinzugezogen und lernt dabei die Ukrainerin Nadia kennen. Sie wurde von Deutschen verschleppt und muß unter schwersten Bedingungen in einer Fischveredelungsfabrik arbeiten. Birgit will Frauen und Kinder im Lager helfen, schließt sich einer Widerstandsbewegung im Krankenhaus an und wird später selbst bedroht. Vorsicht ist geboten, denn unter den Norwegern gibt es auch Personen, die die deutschen Besatzer unterstützen. Aber Birgit gibt nicht auf. Durch ihre Russisch-Kenntnisse, die nur einigen wenigen Menschen bekannt sind, gerät sie später in das Netz der Geheimdienste und ihre Loyalität wird auf eine Probe gestellt.


Die Autorin kann hervorragend schreiben. Das beweist sie nicht nur mit dieser Trilogie, sondern, das muß ich hier unbedingt erwähnen, auch mit ihren Krimis. Sie schreibt bildhaft, so daß man sich als Leser mitgenommen fühlt und so mit den Protagonisten fühlt, leidet und aber sich auch mit ihnen freut. In diesem Band legt die Autorin ihr Augenmerk auf die starken Frauen während des Krieges, die sonst unerwähnt bleiben, sowie die Freundschaft unter den jungen Frauen.

Birgit war für mich eine tolle Figur mit ihrem Willen, ihrer Durchsetzungskraft, Loyalität, Empathie, Wärme und ihrer freundlichen Ausstrahlung. Andererseits mußte sie auch eine enttäuschte Liebe verarbeiten. Aber ich fühlte auch mit Nadia, dem „Deutschenmädchen“ Tekla und den anderen, die nicht unerwähnt bleiben dürfen. Die Frauen mußten Grausamkeiten über sich ergehen lassen und haben diese gerade mit ihrer Stärke durchgestanden. Und die Autorin schreibt für mich tolle Sätze, wie z.B. „Wir sind wie die Ähren, die beugen sich dem Wind, aber sie brechen nicht so leicht“ und „Kein Mensch kann sich von der Verantwortung für sein Tun freisprechen“.

Trude Teige hat wahre Begebenheiten mit Fiktivem zu einem bewegenden, berührenden, aufwühlenden und auch erschütternden Roman zusammengeführt. Auf jeden Fall würde ich empfehlen, alle drei Bände in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Für das Verständnis ist es zwar nicht zwingend notwendig, aber so wird eine runde Sache aus der Geschichte.

Für mich war dieser Abschlußband ein echtes Highlight!