Ein Buch über den Zweiten Weltkrieg – ohne erhobenen Zeigefinger.

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Was mit „Als Großmutter im Regen tanzte“ begann, findet nun mit dem dritten Band der Großmutter-Reihe seinen Abschluss. Junis hat das Leben ihrer Familie intensiv erforscht, und im finalen Teil erleben wir, wie die drei Freundinnen Birgit, Nadja und Tekla in den Wirren des Zweiten Weltkriegs zusammenhalten und wie ihre Freundschaft entsteht.

Trude Teige schildert die Grausamkeiten des Krieges eindrucksvoll anhand dieser drei mutigen Frauen. Die Geschichten sind schonungslos, erschütternd und stellenweise kaum zu ertragen. Sie zeigen deutlich, welche Spuren der Krieg bei den Menschen und nachfolgenden Generationen hinterlässt. Besonders beeindruckend finde ich, dass hier die Perspektive der Frauen im Mittelpunkt steht – ihr ertragenes Leid, die Anfeindungen, denen sie ausgesetzt waren. Viele wurden ausgebeutet, missbraucht und nach dem Krieg verachtet, weil sie Kinder von Tätern zur Welt gebracht hatten.

Gleichzeitig zeigt das Buch aber auch die enorme Stärke, den Mut und die Entschlossenheit, mit denen Menschen unter schwierigsten Bedingungen helfen, retten und Veränderungen bewirken wollten. Es geht um Freundschaften, die ein Leben lang halten – und sogar über Generationen hinweg nachwirken. Teige erhebt dabei nicht den moralischen Zeigefinger, sondern zeichnet ein sensibles Bild der damaligen Zeit und ihrer Menschen.

Yara Blümel verleiht dem Hörbuch eine besondere Tiefe. Mit viel Empathie, Klarheit und Ausdruckskraft liest sie die Geschichte ein – für meinen Geschmack perfekt.

Mein Tipp: Wer sich für die Reihe interessiert, sollte unbedingt mit dem ersten Band beginnen.

Fazit:
Ein Buch über den Zweiten Weltkrieg – ohne erhobenen Zeigefinger. Eine Geschichte voller Angst, Wut und Hoffnungslosigkeit, aber ebenso reich an Liebe, Freundschaft und Mut.
Unbedingte Leseempfehlung!