Freundschaft und Hoffnung

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nina2401 Avatar

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So ein fantastisches Buch! Trude Teige versteht es brillant, die Vergangenheit durch die authentische Darstellung der historischen Ereignisse zum Leben zu erwecken. Auch sensible und schwierige Themen fasst sie so gekonnt in Worte, dass das Lesen leicht ist, aber dennoch sehr berührend, dramatisch und eindrucksvoll.

Schauplatz ist zunächst das von Deutschen besetzte Örtchen Bodø in der Provinz Nordland in Norwegen. Dorthin verschlägt es die Krankenschwester Birgit nach dem Tod ihrer ersten Liebe Ilja. Bei ihm hat die Norwegerin russisch gelernt und ihre Liebe zu Russland entwickelt.

Trude Teige hat die Atmosphäre des besetzten Ortes Bodø sehr authentisch eingefangen. Die Beschreibung der Lebensumstände in den Lagern der Zwangsarbeiter kann niemanden kalt lassen. Birgit schaut nicht weg, sondern versucht zu helfen, so gut sie kann. Sie freundet sich mit der Ukrainerin Nadja an, die aus ihrer Heimat verschleppt wurde, um in der Fischfabrik zu arbeiten. Besonders berührend finde ich, wie die Freundschaft der Frauen ihnen Kraft gibt und sie trotz aller Verluste und traumatischen Erlebnisse nicht aufgeben lässt.

Dadurch strahlt die Geschichte für mich so viel Hoffnung und Positivität aus, eben weil es immer wieder Menschen gibt, die alles riskieren, um anderen zu helfen.
Birgit gerät zwischen die Fronten, dabei wollte sie nur helfen. Das hat mich tief berührt. Aber tröstlich finde ich, dass trotz der schlimmen Umstände die Freundschaften Halt geben und einen positiven Blick in die Zukunft zulassen. Auch wenn manche Wunden niemals verheilen werden und mehr als oberflächliche Narben zurücklassen.

Ein wunderbares Buch, das mich genauso beeindruckt hat wie die beiden vorherigen Bücher.