Historisch interessant aber sonst ein schwaches Finale
Nachdem ich die ersten beiden Teile von Trude Teiges Trilogie gelesen hatte, war klar, dass ich auch den letzten Band lesen würde. Leider war „Wir sehen uns wieder am Meer“ für mich eher enttäuschend. Zwar verpackt die Autorin wie auch in „Als Großmutter im Regen tanzte“ und „Und Großvater atmete mit den Wellen“ Geschichte in Geschichten, aber persönlichen Schicksale in diesem Buch fand ich schwach und zu episodenhaft. Punkten konnte dieser Teil der Serie nur durch den historischen Hintergrund, der wie üblich gut recherchiert und sehr interessant war.
Aber von vorn.
Das Freundinnen-Dreiergespann Birgit, Tekla und Anneliese geht mit der Besetzung Norwegens durch die Deutschen 1944 vollkommen unterschiedlich um. Anneliese stammt aus einer Nazi-Familie und meldet sich freiwillig als Krankenschwester an die Front. Tekla und ihre Geschichte sind aus „Als Großmutter mit dem Regen tanzte“ bekannt. Birgit, die Protagonistin dieses Buchs, lernt in ihrer Freizeit Russisch, ihr Russischlehrer bringt ihr neben der Sprache auch vieles über die Kultur bei. Nach dem Tod ihres Lehrers und Vertrauten, zieht Birgit nach Bodø im Norden Norwegens, schließt sich dort dem Widerstand an und trifft auf die 16jährige Nadia. Die junge Frau wurde aus der Ukraine verschleppt und arbeitet als Zwangsarbeiterin in der örtlichen Fischveredelungsfabrik. Zwischen Birgit und Nadia entsteht eine enge Freundschaft. Bei der Arbeit im Krankenhaus lernt sie den schwerverletzten Russen Alexander Abramow kennen und lieben und hilft dabei, ihn gesund zu pflegen, bis er Norwegen verlassen kann. Dank ihrer Russischkenntnisse bekommt sie nach dem Krieg einen Job beim Auswärtigen Amt in Moskau und kommt ihrem Ziel, Alexander wiederzufinden, näher. Bald werden auch verschiedene Geheimdienste auf sie aufmerksam und versuchen, sie anzuwerben.
Ich habe alle drei Teile der Trilogie hintereinander weggelesen und bin beim letzten hin- und hergerissen. Der geschichtliche Hintergrund war genauso gut recherchiert und in die Lebensgeschichte der fiktiven Charaktere eingeflochten, dennoch fand ich das Buch nicht so gut wie die Vorgänger. Da man aus den anderen Teilen weiß, dass sich Birgit, Anneliese und Tekla später in ihrem Leben regelmäßig bei Tekla auf der Insel getroffen haben, weiß man in etwa, wie die Geschichte ausgehen wird und das nahm mir die Spannung. Die Zustände im Lager und für die Zwangsarbeiterinnen, die F**ter und die Ver***ltigungen durch die Nazis, aber auch die Naivität vieler, die immer wieder betonten, dass „XY nicht so ist, wie die anderen“, sind hervorragend und bildhaft beschrieben. Manche hatten damit Recht, manche nicht, aus heutiger Sicht mit dem Wissen über die damalige Zeit, ist vieles nicht nachvollziehbar. Dennoch fand ich die Einblicke in die Gedankenwelten interessant.
Sprachlich fand ich das Buch so gut wie die anderen Teile der Trilogie, aber der Aufbau machte es für mich schwerer zu lesen. Es ist zwar alles in allem eine zusammenhängende Geschichte, aber auch eine Aneinanderreihung von Ereignissen mit einigen großen Sprüngen. Die Charaktere fand ich auch nicht ganz so greifbar beschrieben, selbst zu den Protagonisten konnte ich keine wirkliche Bindung aufbauen. Wieder einmal stellt Trude Teige starke Frauen in den Mittelpunkt ihrer Erzählung. Der Krieg wirft auch lange nach seinem Ende seine Schatten auf ihr Leben und prägt ihr ganzes weiteres Leben auf unterschiedliche Weisen.
Das Buch ist der Abschluss der Trilogie, kann aber gut ohne Vorkenntnisse gelesene werden. Ich würde fast so weit gehen, dass es für mich ein Nachteil war, die anderen Teile zu kennen. Dadurch wusste ich in etwa, wie es ausgehen würde und das nahm mir komplett die Spannung. In diesem Buch fehlte mir neben der Spannung aber auch die Emotionen, Trude Teige schreibt meiner Meinung nach in diesem Band viel distanzierter als in den anderen und das fand ich etwas enttäuschend. Auch die Tatsache, dass sie die Geschichte durch ihr „alter ego“ Juni Berke, die Enkeltochter von Tekla (Protagonistin im ersten Band) schreibt, fand ich eher befremdlich, denn dieses Buch ist kein autofiktionaler Roman. Da fand ich diesen „Twist“, dass Juni plötzlich als Autorin aller drei Bücher in Erscheinung tritt ein bisschen seltsam. Aber Trude Teige verknüpft alle eventuellen losen Enden in diesem Buch und bringt die Serie zu einem passenden Schluss. Von mir gibt es drei Punkte.
Aber von vorn.
Das Freundinnen-Dreiergespann Birgit, Tekla und Anneliese geht mit der Besetzung Norwegens durch die Deutschen 1944 vollkommen unterschiedlich um. Anneliese stammt aus einer Nazi-Familie und meldet sich freiwillig als Krankenschwester an die Front. Tekla und ihre Geschichte sind aus „Als Großmutter mit dem Regen tanzte“ bekannt. Birgit, die Protagonistin dieses Buchs, lernt in ihrer Freizeit Russisch, ihr Russischlehrer bringt ihr neben der Sprache auch vieles über die Kultur bei. Nach dem Tod ihres Lehrers und Vertrauten, zieht Birgit nach Bodø im Norden Norwegens, schließt sich dort dem Widerstand an und trifft auf die 16jährige Nadia. Die junge Frau wurde aus der Ukraine verschleppt und arbeitet als Zwangsarbeiterin in der örtlichen Fischveredelungsfabrik. Zwischen Birgit und Nadia entsteht eine enge Freundschaft. Bei der Arbeit im Krankenhaus lernt sie den schwerverletzten Russen Alexander Abramow kennen und lieben und hilft dabei, ihn gesund zu pflegen, bis er Norwegen verlassen kann. Dank ihrer Russischkenntnisse bekommt sie nach dem Krieg einen Job beim Auswärtigen Amt in Moskau und kommt ihrem Ziel, Alexander wiederzufinden, näher. Bald werden auch verschiedene Geheimdienste auf sie aufmerksam und versuchen, sie anzuwerben.
Ich habe alle drei Teile der Trilogie hintereinander weggelesen und bin beim letzten hin- und hergerissen. Der geschichtliche Hintergrund war genauso gut recherchiert und in die Lebensgeschichte der fiktiven Charaktere eingeflochten, dennoch fand ich das Buch nicht so gut wie die Vorgänger. Da man aus den anderen Teilen weiß, dass sich Birgit, Anneliese und Tekla später in ihrem Leben regelmäßig bei Tekla auf der Insel getroffen haben, weiß man in etwa, wie die Geschichte ausgehen wird und das nahm mir die Spannung. Die Zustände im Lager und für die Zwangsarbeiterinnen, die F**ter und die Ver***ltigungen durch die Nazis, aber auch die Naivität vieler, die immer wieder betonten, dass „XY nicht so ist, wie die anderen“, sind hervorragend und bildhaft beschrieben. Manche hatten damit Recht, manche nicht, aus heutiger Sicht mit dem Wissen über die damalige Zeit, ist vieles nicht nachvollziehbar. Dennoch fand ich die Einblicke in die Gedankenwelten interessant.
Sprachlich fand ich das Buch so gut wie die anderen Teile der Trilogie, aber der Aufbau machte es für mich schwerer zu lesen. Es ist zwar alles in allem eine zusammenhängende Geschichte, aber auch eine Aneinanderreihung von Ereignissen mit einigen großen Sprüngen. Die Charaktere fand ich auch nicht ganz so greifbar beschrieben, selbst zu den Protagonisten konnte ich keine wirkliche Bindung aufbauen. Wieder einmal stellt Trude Teige starke Frauen in den Mittelpunkt ihrer Erzählung. Der Krieg wirft auch lange nach seinem Ende seine Schatten auf ihr Leben und prägt ihr ganzes weiteres Leben auf unterschiedliche Weisen.
Das Buch ist der Abschluss der Trilogie, kann aber gut ohne Vorkenntnisse gelesene werden. Ich würde fast so weit gehen, dass es für mich ein Nachteil war, die anderen Teile zu kennen. Dadurch wusste ich in etwa, wie es ausgehen würde und das nahm mir komplett die Spannung. In diesem Buch fehlte mir neben der Spannung aber auch die Emotionen, Trude Teige schreibt meiner Meinung nach in diesem Band viel distanzierter als in den anderen und das fand ich etwas enttäuschend. Auch die Tatsache, dass sie die Geschichte durch ihr „alter ego“ Juni Berke, die Enkeltochter von Tekla (Protagonistin im ersten Band) schreibt, fand ich eher befremdlich, denn dieses Buch ist kein autofiktionaler Roman. Da fand ich diesen „Twist“, dass Juni plötzlich als Autorin aller drei Bücher in Erscheinung tritt ein bisschen seltsam. Aber Trude Teige verknüpft alle eventuellen losen Enden in diesem Buch und bringt die Serie zu einem passenden Schluss. Von mir gibt es drei Punkte.