Norwegen im Zweiten Weltkrieg

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mellibi Avatar

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Obwohl ich schon viele Romane gelesen haben, die während des Zweiten Weltkrieges spielen, war dies eine völlig neue Erfahrung. Wir erleben den Zweiten Weltkrieg und die Nachkriegszeit in Norwegen. Die Hauptpersonen, Birgit und Nadia, erleben den Krieg auf ganz unterschiedliche Weise. Trotzdem verbindet sie eine enge Freundschaft, die sie auch in schweren Zeiten zum Kämpfen aufmuntert.

Das Cover - drei fröhliche Frauen am Strand - lässt auf eine enge Freundschaft schließen, obwohl der Titel - Wir sehen uns wieder am Meer - vermuten lässt, dass die Unbeschwertheit und der enge Kontakt der drei Frauen in Zeiten eines Krieges nicht immer möglich war. Den Kontrast findet man auch in der Geschichte wieder. Trotz der schweren Zeit gibt es auch schöne Momente und Zeichen der Hoffnung.
Der Schreibstil ist der beschriebenen Zeit sehr angemessen gewählt. Er wirkt an der ein oder anderen Stelle etwas nüchtern, was ich aber sehr passend fand.

Man begleitet Birgit durch eine lange Zeit und lernt sie gut kennen. Zu dieser Zeit wusste niemand welche Geheimnisse der andere mit sich rum trägt, was auch bei der Beschreibung von Birgit wieder deutlich wird. Hier finde ich die Art der Beschreibungen sehr gelungen. Das macht Birgit sehr authentisch.

Für mich war die Erzählung aus der Sicht einer Norwegerin, die den Krieg in Norwegen erlebt, sehr reizvoll. Viele Romane berichten die Sicht der Deutschen oder über das Leben in Deutschland. Hier eine Perspektive einzunehmen, wo die Deutschen das Land besetzen, finde ich auch nach dem Beenden des Buches immer noch spannend. Beim Lesen ist mir der Wechsel der Perspektive teilweise schwer gefallen, aber ich finde es unglaublich gut umgesetzt.

Besonders passend finde ich, dass zu jedem Kapitel eine Datumsangabe hinzugefügt wurde. Das macht die Geschichte noch realer und die zeitliche Einordnung in den historischen Kontext gelingt besser.

Die Geschichte der Freundinnen und im Vordergrund die Geschichte von Birgit anhand von Inspirationen durch tatsächliche Begebenheiten umzusetzen ist aus meiner Sicht sehr gut gelungen. Es ist ein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird, trotz oder gerade weil es eine sehr schwierige Zeit beschreibt, aber zeigt, dass es sich nie lohnt die Hoffnung aufzugeben.