Die Fehler der Erwachsenen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
suse9 Avatar

Von

"Ganz allein standen wir vor den Scherben, in die unser Leben zerbrochen war, Scherben, vor denen kein Junge unseres Alters hätte stehen dürfen."

Vor diesem Zitat aus dem Buch "Wir sind die Könige von Colrado" sitze ich nun und weiß nicht weiter. War soll ich nur über den Roman schreiben, in dem über den 13jährigen Will erzählt wird, der in die Erziehungsanstalt in die Berge geschickt wird,  nachdem er sich mit einem Messer auf seinen Vater gestürzt hatte? Dass dies nicht ohne Grund geschah, denn seine Mutter und auch er selbst litten unter dem ständig betrunkenen gewalttäitgen Vater, interessierte die Behörden nicht. Die ängstliche Mutter stand in der entscheidenden Situation nicht zu ihrem Kind, so dass Will keine Chance hatte. Für 2 Jahr schickte man ihn auf die Ranch in Colorado, auf der Jungs wie er wilde Pferde zähmen sollten. Ungerechtigkeit, Gewalt, Einsamkeit erwarten die Jungen hier.

Beim Lesen hielt ich mir ständig vor Augen, dass es sich hier um Kinder handelt, die der Willkür des Wachpersonals ausgesetzt sind. Mit unglaublicher Brutalität wird Macht demonstriert und Leid verursacht. Will kann Freunde finden und arrangiert sich mit den Regeln. Ein bisschen Glück scheint möglich, denn die Arbeit mit den Pferden gefällt ihm. Aber keine Ruhe, kein Aufatmen werden gedulet, denn ständige Gewaltausbrüche von anderen Insassen und Aufsehern machen das Leben schwer.

Als ich das Cover des Romans das 1. Mal sah, ging ich davon aus, dass es sich hier um eine lustige Geschichte handelt. Die dunklen Wolken am Horizont, die eine bedrohliche Stimmung erzeugen, nahm ich erst später war. Dann jedoch verließ mich ein beklemmendes bedrückendes Gefühl nicht eine Minute. David E. Hilton entwickelt ein trauriges Szenario und schont mich als Leser nicht. Nicht nur einmal musste ich über die Ereignisse, die Will und seinen Freunden widerfahren, weinen. Sicherlich zeigt er uns auch, wie wichtig Liebe und Freundschaft sind, aber die Grundstimmung ist - wie das Cover - bedrohlich.

Was also soll ich schreiben über den Roman? Die Geschichte ist gut erzählt. Ich habe sie gerne gelesen und werde sie weiterempfehlen, aber sie hat mich sehr sehr traurig gemacht.