'Und die Welt war dunkel'

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sabatayn76 Avatar

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Inhalt:

Nach einem Unfall, bei dem ein Pferd stirbt, werden beim Ich-Erzähler William lang verdrängte Erinnerungen aktiviert. Die Szenerie lässt ihn nicht mehr los und bringt ihn dazu, von den Ereignissen, die beinahe ein halbes Jahrhundert zurück liegen, zu erzählen. Er berichtet vom physischen und psychischen Missbrauch durch den alkoholkranken Vater, von der vom Vater verprügelten Mutter, von verbaler Aggressivität - und von dem Tag, an dem er seinem Vater ein Messer in die Brust gerammt hat, woraufhin Will zwei Jahre in einer Erziehungsanstalt - auf einer abgelegenen Ranch in den Bergen von Colorado - verbringen muss.

Mein Eindruck:

Hilton hat ein düsteres, abgründiges, mitreißendes und fesselndes Buch in klarer Sprache und mit überzeugend charakterisierten Protagonisten geschrieben. 'Wir sind die Könige von Colorado' ist von psychologischer Tiefe und zeigt in glaubwürdiger und verstörender Weise die von den Protagonisten täglich erfahrene Gewalt - und den Kampf um Normalität, um wahre Freundschaft, um Anerkennung und darum, Traumata vergessen und ohne die quälenden Erinnerungen daran weiterleben zu können. Hilton schildert psychische und physische Gewalt sehr explizit, und ich hatte häufiger das Gefühl, diese Beschreibungen beinahe nicht ertragen zu können. Ich finde jedoch, dass es gerade diese detaillierten und schier unerträglichen Schilderungen sind, die es ermöglichen, sich vollständig in die Protagonisten einzufühlen, mit ihnen leiden zu können und das Gefühl zu haben, selbst auf der Swope Ranch ums nackte Überleben zu kämpfen.

 

Mein Resümee:

'Wir sind die Könige von Colorado' ist sicherlich eines der bewegendsten und emotional mitreißendsten Bücher, die ich je gelesen habe. Unbedingt lesen!