100 Jahre Familienzusammenhalt

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timphilipp Avatar

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Den Rahmen des Romans bilden die Vorbereitungen der 84jährigen Katty für den 100. Geburtstag ihrer fast blinden Schwester Gertrud auf dem Gut Tellemann im Rheinland. Katty möchte Gertrud ganz zu sich holen, wohl gegen den Willen Gertruds. Gast ist auch die dritte Schwester Paula, 98 Jahre alt und schwerhörig. In Katty werden Erinnerungen an ihr Leben wach – die Scheidung ihres Ehemannes Heinrich, den Tod seines Sohnes Theodor aus erster Ehe zu Ende des 2. Weltkrieges, den sie als Hauswirtschafterin großgezogen hatte, ihre eigene Kindheit als Tochter eines armen Bauern in einer Großfamilie, die Liebe zwischen Gertrud und Heinrichs weiterem Sohn Franz, von Heinrich wohl als nicht standesgemäß abgelehnt.
Es handelt sich um eine interessante Familienchronik. Sie bietet dem Leser viel historisches Wissen über die deutsche Geschichte seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ein wichtiges Thema scheint auch der Tod zu sein, was angesichts des Alters der Protagonisten nicht verwundert. Jedenfalls wird es aufgegriffen in der Schilderung des Sterbens von Katty’s Mutter und des Kriegstodes von Theodor. Durch den stetigen Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird die Erzählung recht lebendig.