Eines meiner Lesehighlights in diesem Jahr!

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aoibheann Avatar

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Ich habe das Buch innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen. Die Geschichte der drei Schwestern hat mich sehr gefesselt und auch bewegt.
Die wechselnde Erzählweise zwischen Erinnerungen an vergangene Zeiten und dem aktuellen Geschehen empfand ich als sehr gelungen umgesetzt. Mein einziger Kritikpunkt ist, dass die "Weltgeschichte", die alle drei zweifelsohne miterlebt haben, etwas zu kurz abgehandelt wird. Das hätte für meinen Geschmack ein wenig mehr ausgebaut werden dürfen. Aber wahrscheinlich würde es dann den Rahmen der Erzählung sprengen und eventuell ins langweilige abkippen - denn 100 Jahre Leben kompakt zu Papier zu bringen, nichts auszulassen und dazu noch die persönlichen Verhältnisse zu berücksichtigen, ist für einen Autor sicher keine leichte Aufgabe. Von daher ist das aus meiner Sicht auch nur ein Minipunkt zu bemängeln.

Mir hat gefallen, dass die Autorin die drei Frauen nicht nostalgisch weichgezeichnet hat, nicht immer eine Friede- Freude-Eierkuchen-Stimmung herrscht. Denn allzu leicht hätte es auch eine "Früher war alles besser"-Geschichte werden können.

Ich habe mich während des Lesenmich oft an Erzählungen meiner Oma und Uroma erinnern müssen und dadurch noch wieder einen anderen Zugang zu dem Buch bekommen.
Besonders berührt hat mich der kurze Epilog. Natürlich, die Hauptperson feiert ihren 100. Geburtstag, ein Happy End ist bei so einem Buch nur bedingt zu erwarten. Aber die kurze und einfühlsame Schilderung, wie weit der Lebensweg der Schwestern auf dieser Welt noch voranschreitet, hat mir quasi eine Ganzkörpergänsehaut beschert.