Sorry - unpopular opinion

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lesemanege Avatar

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Bruckner, Moderations-Vagabund und Vero, Architekt-ähh-Künstler-ähh-Kellnerin bekommen ein Kind. Was für eine schöne Nachricht. Doch eigentlich soll nun auch Veros zweite Beziehung zu Keno beendet werden. Das war die Absprache. Oder nicht? Während Vero mit dieser Aussicht strugglet, fühlt Bruckner sich hintergangen und will Keno einfach weghaben aus seinem, ihrem, Leben.

Erdmann schießt uns in Lichtgeschwindigkeit in die Story. Mir ging das gleich am Anfang alles viel zu schnell. Keine Satzzeichen, keine Groß- und Kleinschreibung. Das sich daraus ergebende Highspeed-reading hat mich wirklich genervt. Vor allem, weil ich dadurch manchmal ein Stück zurück musste, weil der gedankliche Satz sonst nicht passte. Anstrengend.

Die Story an sich ist gar nicht mal schlecht, geht aber für mich durch die Stilistik verloren. Das fortwährend gezwungene „Mega-cool-und-hip-und-anders“ wirkte oberflächlich, ohne Tiefe und überhaupt ist mir die Relevanz der Dreiecksbeziehung einer eigentlich-Architektin-aber-Möchtegernkünstlerin die ein Bild von sich hat, was sie nicht ist und eines forever-young-Pseudoentertainers, nicht klar. Wo ist das echte Problem? Wo der echte Konflikt? Alles konstruiertes Gedöns. In der Mitte gibt es einen okayen Teil, der meinen Gesamteindruck aber nur marginal beeinflussen konnte.

Vor allem ist es also so, dass dieses Buch der heutigen, nicht mehr vorhandenen Aufmerksamkeitsspanne dient. Alles muss schnell gehen und dann hypt man halt die Geschwindigkeit, egal, wie banal etwas dadurch wird.

Mich hat dies Buch wenig angesprochen und war daher leider lediglich nett für „mal zwischendurch“. Dennoch hat Erdmann mit diesem Buch natürlich etwas geschaffen, was zumindest ich in dieser Form noch nicht gelesen habe.