Ein Leben in den mittleren Jahren

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In dieser Geschichte ist die Protagonistin eine ca. 40jährige Frau namens Valerie. Ihre Mutter Christina lebt alleine und erkrankt an Krebs. Valerie fühlt sich verpflichtet, da sie das einzige Kind ist, sich um ihre kranke Mutter zu kümmern. Gleichzeitig fühlt sie sich dadurch komplett überfordert, zumal das Mutter/Tochterverhältnis nicht zum Besten ist. Sie sagt, daß sie sich am besten mit ihrer Mutter versteht, wenn sie sich nur selten sehen. Diesen Satz können viele erwachsene Töchter gut nachvollziehen.
Und dann gibt es noch Tobi, den 16jährigen Sohn von Valerie. Sie lebt mit ihm alleine und man kann sie wohl als Helikoptermutter bezeichnen. Auch wieder gut nachvollziehbar, hat sich doch Valis alleinerziehende Mutter eher weniger um sie gekümmert.
Mir gefällt die schlichte und treffende Art wie das Buch geschrieben ist. Auch die zahlreichen Rückblicke, die eigentlich immer eine Erklärung für das Verhalten einer bestimmten Person liefern, gefallen mir. Allerdings ist es für den Leser extrem schwer, ständig in eine andere Zeit und zu anderen Personen katapultiert zu werden und trotzdem die Hauptgeschichte nicht aus den Augen zu verlieren. Sich die ganzen Namen und Verwandtschaftsverhältnisse zu merken war für mich fast unmöglich. Vielleicht hätten diesem so vielschichtigen und aussagekräftigen Buch ein paar Seiten mehr nicht geschadet.