Emotionales Familiendrama

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"Wir sitzen im Dickicht und weinen" ist der erste Roman der Autorin Felicitas Prokopetz und beim Verlag Eichborn erschienen. Darin geht es um eine sehr komplexe Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Valerie und Cristina. Beide haben sich über die Jahre entfremdet und scheinen grundsätzlich alles misszuverstehen, was die Andere sagt oder tut. Nun ist die Mutter Cristina aber an Krebs erkrankt und Valerie fühlt sich verantwortlich, sie in ihrem Kampf gegen die Krankheit zu unterstützen und wenn nötig auch zu pflegen. Während Valerie damit kämpft, dass ihr eigener Sohn, inzwischen 16, sein eigenes Leben verfolgen möchte, sie aber zu schlecht loslassen kann, hat Cristina Valerie anscheinend immer zu viel Freiheit gelassen und Valerie somit das Gefühl gegeben, dass ihre Liebe nicht bedingungslos ist. Darüber hinaus lernen wir auch andere Familienmitglieder und die Probleme deren Beziehungen untereinander kennen, welche wiederum noch immer Probleme in der aktuellen Zeitschiene erzeugen. Doch das gibt an dieser Stelle schon zu viel Preis.
"Wir sitzen im Dickicht und weinen" ist ein emotionales Familiendrama, dass die komplexen und teilweise tragischen Beziehungen einer Familie über fast ein Jahrhundert darstellt und die Folgen daraus in die Moderne bringt und aufrollt. Beim Lesen dachte ich mir daher permanent, dass es gut zu wissen ist, dass auch andere Familien absoluten Mist erleben und nicht nur meine eigene Familie verkorkst erscheint. Das Buch ist komplex und schafft es einige Emotionen und tiefe Gedanken beim Lesen zu erzeugen. Für den Olymp hat mir dennoch etwas gefehlt, dass es mir schwer fällt in Worte zu fassen. Ich empfehle dieses Buch trotzdem gern weiter.