Intensiv & berührend!

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Felicitas Prokopetz' Roman 'Wir sitzen im Dickicht und weinen' ist eine Charakterstudie, die ihren Reiz und ihre Intensität, ihren inneren Kern, langsam aber stetig durchscheinen lässt.
Wirken die ersten Seiten, geprägt von schwer durchdringbaren und
Konzentration verlangenden Retrospektiven, langatmig und unwesentlich, legen sie doch den Grundstein für das Verstehen der darauf folgenden.
Mit gezielten Pointen weist die Autorin treffsicher auf sich immer wiederholende Glaubenssätze, Rollenmuster und Mutter-Tochter-Konflikte hin, die sich auch im Kontext eines nahenden Abschieds nicht aus dem Weg schaffen lassen.
Kritisieren wir am Gegenüber das, was wir selbst sind, ohne es sein zu wollen?

Eindringlich, direkt und ungeschmückt erzählt Felicitas Prokopetz, dass Familie zugleich alles und nichts sein kann.