Mütterrollen

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lesari Avatar

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In ihrem Debütroman erzählt Felicitas Prokopetz, von Müttern verschiedener Generationen, und den sich daraus ergebenden Schwierigkeiten.
Valeries Mutter erkrankt an Krebs, und der mehr sporadische Kontakt, wird durch die Begleitung, in der Krebsbehandlung intensiver. Aber das ist nicht ihre einzige Baustelle, denn ihr Sohn möchte unbedingt ein Schuljahr in England verbringen. Das hat er auch schon alles festgeplant. Valerie versucht es ihm auszureden- sieht sich als Mutter nicht mehr gebraucht.
Auf der einen versucht sie sich aus Beziehung von ihrer Mutter zu lösen, was aber nicht geht, auf der anderen Seite muss sie ihren Sohn ziehen lassen. Diese inneren Konflikte liegen tief in der Vergangenheit ihrer Großmütter, und am Ende stellt sich der Leser die Frage, ob Valerie sich aus allem befreien kann.

Eine Geschichte, die viel Potenzial enthält, jeder Figur wird ein eigenes Kapitel gewidmet, und so kann sich der Leser in die Konflikte einfügen.
Bewusst werden sie auch durch die Trauerreden, die die Ich-Erzählerin vorab für sich schreibt. Das hat mich ein wenig irritiert, bis mir klar wurde, dass es die Verbindung zur Vergangenheit ist.
Felicitas Propoketz hat einen anschaulichen Schreibstil, der sachlich und nüchtern ist.
Im Laufe des Lesens fand ich diesen allerdings etwas zu brav. Der Geschichte würde es guttun sie mehr durchzumischen, das würde mehr Spannung erzeugen.
Das Cover ist gut gelungen, weil es die Verstrickungen darstellt.
Ich würde dem Roman drei Sterne geben, da ist mehr Potenzial drin.