Mutter-Tochter-Beziehungen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
maulwurf123 Avatar

Von

„Wir sitzen im Dickicht und weinen“ ist das Werk von Autorin Felicitas Prokopetz. Mit insgesamt 208 Seiten ist die gebundene Buchausgabe beim Eichbornverlag im Januar diesen Jahres erschienen.
Das Cover weist eine künstlerische Gestaltung vor. Die sich gegenseitig überdeckenden Farben sollen sicherlich auf die Vielschichtigkeit der Romanthematik hinweisen.

In erster Linie handelt der Roman von Protagonistin Valerie. Diese hat nicht gerade die einfachste Beziehung zu ihrer Mutter Christina. Am besten ist es, wenn die beiden einander nur selten sehen. Doch Christinas‘ Krebsdiagnose schafft neue Tatsachen und Valerie muss von einem Tag auf den anderen für ihre Mutter da sein. Langsam bekommt sie es mit der Angst zu tun: Was, wenn dies tatsächlich das Ende ist? Zeitgleich beschließt Valeries‘ Sohn ein Schuljahr im Ausland zu verbringen. Valeries‘ gewohnte Welt scheint vollends aus den Fugen zu geraten!

Deutlich zeigt Autorin Felicitas Prokopetz wie schwierig die Beziehungen von Mütter und Töchter sein können. Der Roman behandelt durchgehend diese Thematik und stellt sie zusammen mit dem Stellenwert der Familie in den Vordergrund.
Der Schreibstil ist dabei recht flüssig und durchaus gut zu lesen. Unterteilt ist der Roman in viele, nur wenige Seiten umfassende Kapitel.
Parallel zu der Haupthandlung (zwischen Valerie und ihrer Mutter Christina in der Gegenwart) gibt es Rückblenden zu Valeries‘ Kindheit, dem Leben ihrer Mutter und dem ihrer Großmütter. Hier den Durchblick zu bewahren, wer mit wem wie in Beziehung/ Verwandtschaft steht, verlangt dem Leser einiges ab. Ich persönlich hätte mir hier vllt. einen kleinen Stammbaum als Hilfestellung gewünscht. So wurde das Lesen und Verstehen der Kapitel eher mühsam. Daher drei Sterne.