Nicht meine Erwartungen

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borgeli Avatar

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Der Titel und das bunte Cover gefallen mir sehr gut. Auch der Einstieg in den Text finde ich gelungen. Man merkt gleich dass die Beziehung von Valerie zu ihrer Mutter nicht immer die beste ist. Die ersten Dialoge der beiden sind schon von wenig Verständnis füreinander geprägt. Als Leser ahnt man, dass die Krebsdiagnose der Mutter für beide eine große Herausforderung sein wird.

Dann erscheint eine zweite Zeitebene. Leider kann man weder durch Kapitelüberschriften noch mit Jahreszahl- oder Orts-Angaben die Übergänge erkennen. Plötzlich wird schweizerdeutsch gesprochen, es taucht eine Vielzahl anderer Personen auf. Wer sind all diese Menschen? Martha, Roman, Charlotte und viele weitere? Der Leser muss sich langsam zusammen basteln was diese mit den jetzigen Personen zu tun haben. Mir ist dies nicht vollständig gelungen, es bräuchte tatsächlich ein Personenregister um da durchzublicken.

Ich hatte nicht erwartet irgendwelche Erlebnisse aus Kriegszeiten zu lesen; darauf wurde
leider nicht im Klappentext hingewiesen. Der Inhalt weicht somit deutlich von meinen Erwartungen ab, ich hatte eine Geschichte in der heutigen Welt erwartet. In der Summe ergibt das für mich eine Bewertung von 3 Sternen, wohlwollend aufgerundet.