Nichts wird vergessen, alles wirkt und bricht heraus!

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Dieser Debüt-Roman von Felicitas Prokopetz hat mich sofort angesprochen.
Die Thematik schwieriger Mutter-Tochter-Beziehungen, welche über Generationen wirken und der Wunsch danach, sie aufzubrechen.
Das Cover, ein farbiges, in sich verschlungenes Etwas, mit Schnittstellen und neu entstandenen Mischfarben stellt evtl. abstarkt diese verworrene Beziehung dar.
Die Geschichte beschreibt sehr authentisch Mutter Christina und Tochter Vali, welche selbst schon Mutter des 16-Jährigen Tobi ist.
Nachdem es Vali lange Zeit geschafft hat, ihre Mutter auf Distanz zu halten, fühlt sie sich nach deren Krebsdiagnose nun verpflichtet, sich intensiv um sie zu kümmern. Dies stellt beide vor neue Herausforderungen.
Auch Tobi zerrt an Valis Nerven mit seinem Wunsch, ein Auslandsjahr zu absolvieren.
Sehr sprunghaft wird der Leser in die unterschiedliche Handlungsstränge auf verschiedenen Zeitebenen und Personen geführt.
Vali versucht eigene Prägungen durch ihre Mutter auszublenden und Zugeständnisse ihr gegenüber zu machen, da sie doch auch um deren Kindheit und den Einfluss der Großmutter weiß.
Die narzisstisches Züge ihrer Mutter waren und sind schwer auszuhalten, auch wenn der Wunsch auf ein versönliches Abschiednehmen besteht.
Eine durchaus realistische Geschichte, die am Ende den Leser mit dem Blick auf seine eigene Familiengeschichte und ihre Prägungen zurücklässt.