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kittyftbarti Avatar

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Das Buch 'Wir sitzen im Dickicht und weinen' von Felicitas Prokopetz ist ein fesselnder und emotionsgeladener Roman, der die Leser auf eine tiefgründige Reise durch die Leben von Müttern und Töchtern einer Familie mitnimmt. Durch die einfühlsame Darstellung der Beziehungen und Ereignisse gelingt es der Autorin, eine Vielzahl von Emotionen zu wecken und die Leser in den Bann zu ziehen.

Besonders beeindruckend ist die Art und Weise, wie Prokopetz die schwierige Beziehung zwischen Valerie und ihrer Mutter einfängt. Die Seltenheit ihrer Treffen und die damit verbundene Distanz werden einfühlsam beleuchtet, während eine Krebsdiagnose die Herzen öffnet und lange verdrängte Gefühle ans Licht bringt. Die Angst von Valerie um die Sicherheit ihres Sohnes während seines Auslandsjahres in England wird ebenso einfühlsam thematisiert, was die Leser dazu bringt, sich mit den universellen Ängsten und Sorgen einer Mutter zu identifizieren.

Die Struktur des Romans, mit kurzen Kapiteln, ermöglicht es den Lesern, tief in die Erlebnis- und Gefühlswelt der weiblichen Familienmitglieder einzutauchen. Obwohl anfangs die Beziehungen zwischen den verschiedenen Namen etwas verwirrend sein können, klärt sich dies im Verlauf des Lesens und offenbart die komplexen Verbindungen und Einflüsse über die Generationen hinweg.

Besonders berührend fand ich die Einblicke aus Valeries Perspektive, die es mir ermöglichten, mich in sie hineinzuversetzen und ihre inneren Konflikte und Kämpfe nachzuvollziehen. Die Art und Weise, wie die Autorin den Verlust des Vaters durch Grabreden dokumentiert und die damit verbundene Trauer verarbeitet, ist ebenso einfühlsam wie speziell.

Trotz gelegentlicher Verwirrung durch zeitliche Sprünge bleibt die Geschichte klar verständlich und berührt auf einer tiefen emotionalen Ebene. Insgesamt kann ich 'Wir sitzen im Dickicht und weinen' uneingeschränkt empfehlen. Es ist eine bewegende und fesselnde Lektüre, die noch lange nachklingt und die Leser dazu anregt, über die komplexen Beziehungen innerhalb einer Familie nachzudenken.