Entwaffnend charmant und rücksichtslos ehrlich

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melail Avatar

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In "wir von der anderen Seite" begleitet man die erfolgreiche Drehbuchautorin Rahel, die dem Tod gerade noch mal so ein Schnippchen schlagen konnte und sich nun auf einer turbulenten Odyssee befindet, die sich ironischerweise als ihr eigenes Leben entpuppt.
Man sollte dabei eigentlich meinen, nachdem man gerade aus dem Koma erwacht ist, bleiben einem die verhassten Probleme, die der Alltag sonst so mit sich bringt, erspart - aber Fehlanzeige. Nicht nur, dass irgendetwas in der Beziehung zu ihrem Langzeitpartner mehr als "nur ein bisschen" falsch läuft, auch das Konto ist plötzlich überbelastet und ihr eigenes Herz scheint ihr den Krieg erklärt zu haben.
In diesem ganzen Chaos verliert Rahel aber nie ihre unglaublich liebenswürdig-sarkastische Art und lässt den Leser in einem steten Wechsel mit ihr lachen und mit ihr weinen – manchmal auch beides.

Auf Rahels Reise, sich selbst „auf der anderen Seite“ wiederzufinden, begegnet man neuen Freunden, alten Bekannten und amtierenden Feinden, die das echte Leben kaum authentischer hätte zeichnen können. Das Buch ist entwaffnend charmant und bietet einen rücksichtslos ehrlichen Einblick, wie verwirrend es sein kann, einfach nur zu leben, wenn man schon auf der anderen Seite war.


Fazit

"Wir von der anderen Seite" ist ein durch und durch charmantes Buch. Man leidet und liebt und beides sowohl mit einem lachenden, als auch mit einem weinenden Auge. Denn man schließt nicht nur die bissig-fröhliche Rahel ins Herz, sondern auch viele ihrer kleinen und großen Weggefährten. Für mich, die normalerweise keine Romane in diesem Genre liest, ein absolutes Highlight.