Langer Weg zur Heilung

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
yellowdog Avatar

Von

Anika Decker beschreibt den Krankenhausaufenthalt bei einer lebensbedrohlichen Erkrankung auf realistische Art und Weise. Leicht erinnert sie mich dabei an Christa Wolfs Buch Leibhaftig, wobei bei Decker Krankheit weniger als Metapher wirkt.

Die schwere Erkrankung bedeutet einen Einschnitt im Leben der Protagonistin und es zieht Veränderungen nach sich.
Es gibt detaillierte Beschreibungen des Gemütszustand der Icherzählerin in den verschiedenen Stadien der Behandlung und Genesung sowie vom Krankenhausalltag. Schließlich muss sie auch noch in eine Herzspezialklinik und in Reha. Das ist teilweise sehr mühsam. Auch die Zeit danach.
Die Autorin schafft es aber, ernste und humorvolle Momente zu verschmelzen.
Nebenbei ist es auch noch ein ganz schöne Familiengeschichte. Der Zusammenhalt imponiert mir.
Mein einziger Kritikpunkt ist, das vieles manchmal etwas zu ausführlich ist. Dafür kann man immer nachvollziehen, wie die Hauptfigur sich bei all dem fühlt und darum geht es schließlich bei Literatur.

Wir von der anderen Seite gibt es als Hörbuchversion, die ich gehört habe. Gelesen wird das Buch von Katja Riemann und ihre Stimme passt sehr gut. Sie verleiht der Figur zusätzlich Profil.