Nicht alle Probleme können weg gelacht werden, aber lachen ist schon mal ganz gut

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Ihr braucht euch keine Rezensionen über "Wir von der anderen Seite" von Anika Decker anzusehen. Lest oder hört die Geschichte einfach, ihr werdet es nicht bereuen.

Vielleicht sind Geschmäcker unterschiedlich. Die beiden ersten Sätze zeigen allerdings, wie begeistert ich von der Geschichte bin. Anfangs dachte ich, es wäre ein Buch zum lachen. Ist es auch. Aber eine solch einseitige Beschreibung, wird dem Inhalt nicht gerecht.

Rahel Walds Leben wird innerhalb weniger Tage auf den Kopf gestellt. Das höchste menschliche Gut ist ihr abhanden gekommen. Die Gesundheit. Eine Selbstverständlichkeit wenn man sie hat. Alles scheint in Frage gestellt. Ihre Liebe, ihr beruflicher Erfolg und ihre Zukunft. Statt zu verzweifeln, nimmt die Protagonistin es mit Humor und macht es damit auch dem Hörer leicht, dem düsteren Thema zu folgen. Doch nicht jedes Problem kann weg gelacht werden. Rahel muss sich dem Thema der Genesung stellen. Die Geschichte ist vielseitiger als sie Anfangs scheint.

Erst während des Schreibens dieser Rezension, habe ich herausgefunden, dass die Autorin Anika Decker selbst Drehbuchautor ist und auch schwer erkrankt war. Das erklärt die authentische Schilderung des Krank seins und seine Begleiterscheinungen. Das Anika Decker die Drehbuchautorin von "Keinohrhasen" ist, hat mich ein wenig überrumpelt. Ich finde diesen Film furchtbar. In "Wir von der anderen Seite" scheint die Autorin eine neue Qualität des Schreibens entdeckt zu habe.