unterhaltsam, aber mit Luft nach oben!

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maulwurf123 Avatar

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„Wir von der anderen Seite“ lautet der Titel dieses Romans von der Autorin Anika Decker. Nach ihren Drehbuchdebüten Keinorhasen und Zweiohrküken sowie ihrer Regiearbeit für die Filme Traumfrauen und High Society, ist dies nun ihr erstes Buch.

Im Mittelpunkt der ca. 360 Seiten langen Geschichte steht die junge Frau Rahel. Sie wollte Weihnachten gemeinsam mit ihrer Familie feiern, wacht jedoch mit Erinnerungslücken im Krankenhaus auf. Nach und nach begreift sie: Nach einer Sepsis, lag sie im Koma und befindet sich nun auf der Intensivstation. Als Komödienautorin kennt sich Rahel durchaus mit schrägen Figuren und absurden Situationen aus, aber eine Reise von der anderen Seite zurück ins Leben ist dann doch noch einmal eine ganz andere Nummer! Der Medikamentenentzug ruft winkende Eichhörnchen hervor und das ist nur eine der vielen Nebenwirkungen. Nach und nach wird Rahel jedoch klar, dass ihr Leben viel zu kostbar ist, um es nach fremden Erwartungen auszurichten. Von jetzt an nimmt sie es selbst in die Hand....

Auf ihre so ganz andere, sarkastische Art habe ich die Protagonistin Rahel gleich von Beginn an sympathisch bzw. Sehr unterhaltsam gefunden. Ihre bissigen, kontragebenden Dialoge haben mich gut unterhalten und mir des Öfteren ein schmunzeln entlocken können.
Auch wenn das Thema durchaus ernst ist, hat es die Autorin geschafft die Handlung mit einer gewissen Leichtigkeit zu erzählen. Die Seiten fliegen förmlich dahin. Leider muss man aber am Ende sagen, dass das volle Potenzial der wirklich sehr guten Grundidee nicht ganz ausgeschöpft worden ist. So wirken manche ernsten Stellen durch die eher sarkastische Erzählweise dann doch eher plump.


Mein Fazit: eine nette Unterhaltung, jedoch mit Luft nach oben! Drei Sterne!