Romane über die Nazizeit gibt es ja nun inzwischen sehr viele und es ist sicherlich eine Herausforderung für Schreibende, neue Ansatzpunkte zu finden. Hier scheint es auf den ersten Blick erst einmal gelungen. Denn hier rückt die Perspektive der Besetzten in den Blick. Hannie ist Holländerin und lebt seit einiger Zeit unter deutscher Besatzung. Nach den ersten Bombardements scheint sich die Lage beruhigt zu haben, findet Hannie. Doch die Gespräche ihrer neuen Freundinnen machen ihr klar, dass sich bestimmte Bevölkerungsgruppen durchaus große Sorgen machen. Das finde ich hier sehr gut vermittelt, ohne dass Hannie übermäßig naiv wirkt. Überhaupt ist mir der Einstieg hier sehr gelungen und hat mich emotional abgeholt. Hannie ist glaubhaft, die Thematisierung von Periodenprodukten vermittelt das Leben unter Mangelwirtschaft sehr gut. Es werden genug Themen angesprochen, über die man mehr wissen will, dass die Leseprobe wirklich die Neugier auf die weitere Geschichte weckt. Und die scheint sehr vielversprechend, denn dieser Einstieg ist schon sehr eingängig.