Widerstand kostet
Die Leseprobe von "Wir waren nur Mädchen" hat mich sehr angesprochen. Nachdem das Cover mich direkt neugierig gemacht hat, weil der intensive Blick der abgebildeten Frau mich so angezogen hat, und ich mich generell sehr für die NS-Zeit und den Widerstand interessiere, haben die ersten Seiten des Buches bei mir einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Die gewählte Ich-Form der Erzählung zieht einen sofort in die Handlung und verbindet mich mit Hannie, die zunächst in der Tat einfach nur eine junge Frau zu sein scheint, mit all den Sorgen und Nöten, aber auch den kleinen Freuden, die am Anfang eines Studienlebens stehen. Schon hier kann man ihren Konflikt erahnen, eigentlich nur Freunde haben zu wollen und ein schönes Leben, und dann immer mehr zu einer Person zu werden, die Geheimnisse tragen muss und andere permanent hinterfragt. Durch den Vorgriff auf 1945 ahnt man, dass Hannie für ihre Haltung einen Preis zahlen muss. Der Stil ist lebendig, die Atmosphäre gut gegriffen. Ich würde sehr gerne weiterlesen und mehr über Hannies Weg in den Widerstand erfahren und das Buch rezensieren.