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maulwurf123 Avatar

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"Wir waren nur Mädchen" Ist das Romandebüt von Autorin Buzzy Jackson. Die gebundene Hardcoverausgabe ist mit insgesamt 553 Seiten am 17.April diesen Jahres im Aufbauverlag erschienen. Der historische Roman beschäftigt sich mit der niederländischen Widerstandskämpferin Hannie Schaft.

Die Handlungsgeschichte selbst beginnt im Amsterdam des Jahres 1940: Hannie Schaft studiert Jura, und ihre Träume für die Zukunft sind ehrgeizig und voll Hoffnung. Doch es herrscht Krieg, und es sind die Träume, die zuerst sterben. Hannie sieht keine andere Möglichkeit mehr, als sich dem Widerstand anzuschließen. Und sie entdeckt ihre gefährlichste Waffe: ihr Frausein. Getarnt von Schönheit und Jugend kommt sie jenen Männern nahe, die so viel Unheil stiften – und tötet sie. Bald ist »das Mädchen mit den roten Haaren« die meistgesuchte Frau Hollands. Die Welt um sie herum verliert alles Menschliche, Hannie indes ist fest entschlossen, menschlich zu bleiben. Aber dann beginnt sie, Gefühle für den Widerstandskämpfer Jan zu entwickeln, mit verheerenden Konsequenzen... (Klappentext)

Von Beginn an ist der Schreibstil von Autorin Buzzy Jackson einfach nur großartig! Packend und mitreißend fesseln die einzelnen Seiten den Leser so sehr, dass die Romanbiografie regelrecht verschlungen wird.
Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin und Widerstandskämpferin Hannie Schaft. Dadurch bekommt man als Leser noch tiefere Einblicke in ihre Gedanken, Beweggründe und Motivation. Hannie Schaft beweist viel Mut, Tapferkeit und Gerechtigkeitssinn. Ihre historische Figur war mir bisher noch nicht bekannt; daher habe ich mich gefreut anhand dieser Lektüre ihre Person näher kennenzulernen.

Autorin Buzzy Jackson lässt in die einzelnen Dialoge immer wieder niederländische Worte (mit Übersetzung ins Deutsche) einfließen. Dies lässt die Lektüre noch authentischer werden. Besonders bewegt hat mich dabei der Ausruf 'blijf menselijk' - 'Bleib Menschlich' - geblieben, welchen die Widerständler einander immer wieder gegenseitig in Erinnerung riefen.
Die grausame und erschütternde Zeit der Jahre 1940 bis 1945 hat Autorin Buzzy Jackson in einprägsam beschreibenden Worten wiedergegeben. Die Lektüre berührt und erschüttert zugleich.

Mir persönlich hat besonders auch das sehr ausführliche Nachwort der Autorin gefallen. Hier wird nochmals auf jede einzelne, in der Geschichte vorkommende Figur näher eingegangen und deren Lebenslauf in kurzen Worten geschildert. Die Hintergründe der Romanbiografie werden hierdurch erklärt; auch was genau der Wahrheit und welche Szenen der Fiktion zugeschrieben werden können. In jedem Fall wird hierbei auch deutlich, wie viel Arbeit und Mühe Buzzy Jackson in die Recherche zu ihrem Romandebüt gesteckt hat.

Mein Fazit: "Wir waren nur Mädchen" ist definitiv eines meiner Hightlights in diesem Jahr was das Genre Historik angeht. Fünf Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung!