Ein bisschen mehr wäre schön gewesen ...

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tamarisk Avatar

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Bei einer klinischen Studie an der Berliner Charité an der nur vier Teilnehmer, der Arzt selbst und dessen Hund teilnehmen geht es eigentlich darum, den Herzmuskel zu stimulieren, doch es gibt eine Nebenwirkung mit der keiner gerechnet hat. Alle Zellen und somit der Körper verjüngen sich.

Die Geschichte wird aus den Perspektiven der Probanden, des Arztes und einer Sachverständigen aus dem Deutschen Ethikrat erzählt.
Die Überschrift der Kapitel zeigt bei wem wir sind. Jakob ist 17 Jahre alt und gerade frisch verliebt, Wenger ist 80 Jahre alt und hat beschlossen sein Ableben selbst in die Hand zu nehmen, Verena ist 32 Jahre alt und war eine Weltmeisterin im Schwimmen, Jenny ist eine Frau im mittleren Alter, die alles daran setzt ein Kind zu bekommen. Martin ist der Arzt und Miriam die Sachverständige aus dem Ethikrat.

Was passiert, wenn man auf einmal immer jünger wird? Jakob hat keine Erektion mehr, Wenger fühlt sich wieder gesund und munter und übernimmt zum Leidwesen seiner Kinder wieder die Führung der Firma, Verena gewinnt mit einem Weltrekord einen Showwettkampf und wird des Doping verdächtigt und Jenny ist auf einmal schwanger, weil sie bei einem Seitensprung nicht verhütet hat.

Eigentlich eine schöne Wendung….. eigentlich, denn was ist, wenn man die Verjüngung der Zellen nicht stoppen kann?

Doch als bekannt wird, dass es ein Medikament gibt was das Leben verjüngt, gehen die Diskussionen los. Ist es ethisch überhaupt vertretbar?
Das Thema Überbevölkerung und wer bekommt das Mittel und wer kann es sich leisten? Wie lebt man sein Leben, wenn man weiß, dass man ewig jung bleiben kann?
Die Idee der Geschichte, kennen wir auch von anderen Storys, aber ich finde sie immer wieder interessant.
Maxim Leo hat einen Schreibstil, der mir sehr gut gefällt. Gerade am Anfang fand ich den Wechsel der Stimmung auch bei der Erzählweise durch den Wechsel der Protagonisten sehr gut gelungen, später verwischt es sich mehr.
Wie so oft bei vielen Perspektiven kommt man jedoch keinem der Protagonisten so richtig nahe, dass man mit dem Schicksal mitfiebert. Die Spannungsmomente hielten sich dadurch in Grenzen.

Insgesamt war mir die Geschichte einfach zu kurz abgehandelt. Ich hätte gerne noch mehr erfahren und das Ende kam für mich viel zu schnell.

Das Cover finde ich sehr gut gelungen und mit der Sanduhr, der Schwimmerin und dem Hund auch ein guter Bezug zur Geschichte.