Eine Verjüngungskur?

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lerchie Avatar

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Als die Teilnehmer einer Medikamentenstudie an der Charité plötzlich jünger werden, gerät deren Welt aus den Fugen. Jako verliert die Lust, obwohl er gerade seiner ersten Liebe begegnet ist. Jenny die sich seit Jahren ein vergeblich ein Kind wünscht, wird plötzlich doch schwanger. Der Immobilienpatriarch Wenger, schwerkrank, will sich von der Welt verabschieden und blüht doch plötzlich wieder auf, zur Verzweiflung seiner Erben. Und Verena, die vor Jahren bei Olympia über 100 Meter Freistil die Goldmedaille geholt hat, überrascht bei einem Schaukampf mit einem neuen Weltrekord. Die Ereignisse überschlagen sich, als das bekannt wird.
Der Roman begleitet die Protagonisten voller Witz und Wärme durch ein Jahr ihres Lebens, wie es verrückter nicht sein kann. Und dabei stellen sich Fragen ethisch und gesellschaftlich, die sich ergeben, wenn man sich vorstellt, dass alle Menschen jünger werden könnten.

Meine Meinung
Ich weiß nicht, was ich mir genau von diesem Roman erwartet habe, sicher nicht das, was ich dann zu lesen bekam. Vielleicht eine Verjüngung der Menschen, aber nicht in diesem Ausmaß. Das Buch ließ sich gut lesen, denn keine Unklarheiten im Text störten meinen Lesefluss. Zunächst wird beschrieben, wie es den vier Protagonisten vor der Teilnahme an der Studie erging. Eigentlich sollte das Medikament bei Herzproblemen helfen, was es auch tat. Aber die weitergehende Verjüngung war nicht geplant gewesen. Inwieweit diese geht und ob es gelungen ist, den Prozess letztendlich aufzuhalten, das erfährt der geneigte Leser beim Lesen dieses Buches. Vermutlich kann sich der Leser auch vorstellen, was passiert ist, nachdem die Schwimmerin den neuen Weltrekord aufgestellt hat. Manche waren froh, wie z. B, Jakob. Und auch die junge Frau, die nie schwanger geworden war. Doch hatte eben diese Verjüngung auch ihre Nachteile. Da überlegt man es sich doch bestimmt länger, ob man bei sowas mitmachen würde. Wer wissen will, wie die Protagonisten im Buch darüber denken, der muss dieses Buch lesen. es ist durchaus spannend geschrieben, meiner Meinung nach eine Utopie, auch wenn es vielleicht wirklich möglich ist, Zellen im Körper zu erneuern, wie Yamanaka, der Zellforscher, herausgefunden hat, aber dass sowas auf Dauer geht, kann ich mir nicht vorstellen und fände ich auch nicht richtig. Wenn solche Utopien interessieren, dem empfehle ich dieses Buch gerne und vergeben vier von fünf Sternen.