Gelungenes Gedankenexperiment

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Im neuen Roman von Maxim Leo führt die Nebenwirkung eines Medikaments zur Verjüngung aller fünf Studienteilnehmer. Während der zuständige Forscher in den Strudel von persönlichem Ehrgeiz, aufkeimender Eitelkeit, gesellschaftlichem Interesse und der Verantwortung für die gesamte Menschheit gerissen wird, bei deren Bewältigung ihm nur die moralische Standfestigkeit der Vorsitzenden des Ethikrats beisteht, dürfen wir in die Lebensgeschichten von Verena, Jakob, Wenger und Jenny eintauchen. Schnell wird die Frage nach der tatsächlichen Verjüngung und den damit einhergehenden Problemen von der Frage überschattet, wie jeder Einzelne sein Leben empfindet. Nach welchen Grundsätzen habe ich bisher gelebt? Fehlt mir etwas? Was ist mir wichtig?  Habe ich den Mut, Neues zu beginnen? Wie erinnere ich mich? Wie gehe ich mit Erschütterung und Veränderung um? Was bedeutet es, loszulassen? Für mich ist dieser Roman eine Liebeserklärung an unser aller endliches, begrenztes Dasein. Maxim Leo hat mit einem sehr liebevollen Auge für menschliche Eigenschaften ein sehr vielschichtiges, gut ausgeklügeltes Werk geschaffen, das viele Fragen aufwirft. Ich musste das Gelesene erst einmal zwei Tage sacken lassen, um meine Überlegungen zu ordnen und Antworten für mich selbst zu finden. Eine faszinierende Gedankenreise und ein ganz klarer Lesetipp!