Großartiges "Was wäre wenn"

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leseclau Avatar

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Plötzlich wieder jung und ohne körperliche Beschwerden sein – diesen Gedanken wird wohl jeder mal in seinem Leben haben. Für vier Menschen wird dies zur Realität. Denn zufällig haben sie im Rahmen einer Medikamentenstudie ein Mittel bekommen, das auch verjüngend wirkt. Die Protagonisten sind zwischen 16 (die erste Liebe!) und 80 (krankheitsgeschwächt und die letzten Themen regelnd). Maxim Leo schafft es, die Komplexität der Verjüngung an diesen Einzelschicksalen deutlich zu machen. Und darin liegt die absolute Stärke dieses Buches: nichts geschieht mit erhobenem Zeigefinger, sondern der Leser erlebt, was passiert, wenn der Mensch Schicksal spielt.

Die moralischen Aspekte werden geschickt durch eine Medizinethikerin ins Spiel gebracht. Ihre Einlassungen regen zum intensiven Nachdenken und Diskutieren an. Und dabei bleibt der Schreibstil des Autors ganz leicht und flüssig. Diese Kombination aus schwerem Thema und Leselust ist faszinierend
Manche Themen werden nur angedeutet, das macht sie aber nicht weniger spannend. So ist auch der Professor, der das Mittel erprobt, einer der zentralen Charaktere. Was überwiegt? Sein Forscherdrang? Sein Ehrgeiz? Seine Sorge um die Menschen?

Beim Lesen geht mir die ganze Zeit der Zauberlehrling durch den Kopf:
„Die ich rief, die Geister
Werd’ ich nun nicht los.“