Zeigt die Probleme eines solchen Medikaments eindrücklich auf

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lesefreude! Avatar

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Wie würde unser Leben aussehen, wenn es ein Medikament gäbe, mit dem man verjüngt werden könnte? Diese Frage stellt Maxim Leo in „Wir werden jung sein“.

Die Geschichte ist aus fünf Perspektiven geschrieben: zum einen haben wir vier Personen, die das Medikament verabreicht bekommen: den Gymnasiasten Jakob, dann den schon relativ alten Geschäftsführer Wenger, die Ex Profischwimmerin Verena und Jenny, die sich sehnlichst ein Kind wünscht. Daneben wir auch die Sicht von dem Entwickler des Medikaments Martin und Miriam, die sich mit der ethischen Betrachtungsweise beschäftigt, beleuchtet. Alle Perspektiven sind toll geschrieben und beleuchten jeweils andere Sichtweisen.

Maxim Leo zeigt schnell auf, zu welchen unerwünschten Nebenwirkungen das Medikament führen könnte. Nebenwirkungen, an die man zunächst nicht denken würde, die aber unser Leben äußert problematisieren würden: so wird der 17 jährige Gymnasiast z.B. so sehr verjüngt, dass kein Geschlechtsverkehr mit seiner Freundin mehr möglich ist. Daneben wird aber auch deutlich, vor was für schwierigen ethischen Fragen uns ein solches Medikament stellen würde: wer hat überhaupt ein Anspruch auf das Medikament? Wie kann verhindert werden, dass nur die Reichen es bekommen? Und wenn wir dementsprechend viel länger leben könnten, wie gehen wir mit einer Überbevölkerung um: wer darf überhaupt noch Kinder bekommen?

Auch wenn ein solches Medikament noch nicht erfunden wurde, schärft Maxim Leo unseren Blick schon jetzt und macht deutlich, zu was für einer enorm schwierigen Situation ein solches Medikament unsere Gesellschaft führen würde. Sehr empfehlenswert für alle, die sich mit einer solchen Situation beschäftigen möchten.