Die Zeit vergisst nichts...

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johanna_s Avatar

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Cover:
Das Cover zeigt eine große Spalte im Eis und ist ansonsten ziemlich schlicht gehalten. Der Name Wisting setzt sich vom Rest des Covers ab und lenkt durch die orangene Farbe direkt die Aufmerksamkeit auf sich. Einen Bezug zum Inhalt des Buches konnte ich hier nicht erkennen, trotzdem finde ich das Cover nicht schlecht.

Buch:
Das Buch wurde in der personalen Erzählperspektive geschrieben. Dabei gibt es drei Erzählstränge: Kommissar William Wisting, Ermittler Adrian Stiller und Wistings Tochter und Journalistin Line Wisting.

Klappentext des Buches:
Seit 24 Jahren hat Kommissar William Wisting ein Ritual. Am Jahrestag des Verschwindens von Katharina Haugen nimmt er sich die Fallakten erneut vor. Dieser Cold Case lässt ihm einfach keine Ruhe. Jedes Jahr trifft er zudem Martin Haugen, den Ehemann der Vermissten und damaligen Hauptverdächtigen, dem nie eine Schuld nachgewiesen werden konnte. Doch dieses Jahr sind zwei Dinge anders: Aus Oslo reist Adrian Stiller an, der in einem anderen Fall über die Fingerabdrücke von Martin Haugen gestolpert ist. Und als Wisting Haugen wie immer treffen will, ist dieser spurlos verschwunden.
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Es ist nicht das erste Buch rund um den Kommissar William Wisting und seine Fälle. Wisting und der Tag der Vermissten bildet aber den ersten Band der Cold-Case Reihe und lässt sich so unabhängig von den anderen lesen.

Den Schreibstil des Autors empfande ich als sehr angenehm, packend und spannend, so dass die Seiten nur verflogen und es immer schwieriger wurde, mit steigender Seitenzahl das Buch aus den Händen zu legen.
Obwohl dies nicht Wistings erster Fall ist, lernt der Leser ihn sehr gut kennen. Es war das erste Buch, welches ich von Jørn Lier Horst lesen durfte, und ich hatte an keiner Stelle das Gefühl, etwas verpasst zu haben. Wisting war mir von Anfang an sympatisch - ebenso wie seine Tochter Line. Und auch der Ermittler Adrian Stiller hatte das gewisse Etwas.
Der Leser wurde hier schon früh auf eine Fährte geführt, was den möglichen Täter betraf. Trotzdem schaffte es der Autor, die Spannung und den roten Faden konstant oben zu halten. Mich hat er gegen Ende hin auch immer wieder überraschen können.
Die Mischung von Ermittlungen und Privatleben fande ich sehr gut - beides wurde authentisch herüber gebracht. Mir hat es vor allem gefallen, wie vielvältig die Ermittlungen in dem Fall beschrieben wurden, was wohl auch daran liegt, dass Horst selber Kriminalkomissar war.
Für einen Cold-Case Fall waren das alles andere als stumpfsinnigen Ermittlungen!

Fazit:
Ich habe noch nie so einen fesselnden Cold-Case Fall gelesen. Nach diesem Buch bin ich definitiv Fan von Horst und Wisting und freue mich auf den zweiten Teil dieser Serie!
Schade eigentlich, dass dieser Autor in Deutschland relativ unbekannt ist...