ein nicht alltäglicher Krimi

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lucyca Avatar

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William Wisting, Kriminalkommisar bei der norwegischen Polizei beschäftigt einen Vermisstenfall, in dem vor über 20 Jahren eine Frau verschwunden ist. Seither hat er immer wieder einen losen Kontakt zu deren Ehemann gepflegt. Etwas früher verschwindet ein junges Mädchen, welches nach einer Party nicht nach Hause gekommen ist. Auch von ihr fehlt bis heute jede Spur.

Wisting hat sich geschworen, diese Vermisstenfälle jetzt zu lösen. Unterstützung findet er in Adrian Stiller, einem Spezialisten für Cold Case. Stiller hat eine ganz eigene Ermittlungsmethode, nämlich zusammen mit einer Zeitung die Vermissten aufzuspüren. Die Tochter von Wisting, Line ist Journalistin und Feuer und Flamme für diese Art von Recherchen. Unterstützt wird sie von einem Kollegen, der sie in der Produktion eines Podcasts begleitet. Nachdem die Fälle neu aufgerollt wurden, stellte Wisting und Stiller immer mehr fest, dass die beiden Fälle wahrscheinlich zusammenhängen.

Zur Abwechslung mal ein unblutiger Krimi. Der Autor beschreibt eindrücklich das Vorgehen von Wisting und Stiller. Der Charakter von Wisting ist eher bedacht, nachdenklich, ja ich hatte fast das Gefühl, ihn bringt nichts mehr aus der Ruhe. Innerlich ist er überzeugt, dass Martin etwas mit dem Verschwinden seiner Ehefrau zu tun hat, doch beweisen kann er es nicht. Akribisch wird beschrieben, wie die beiden sowie die Journalisten immer mehr der Wahrheit auf die Spur kommen. Für meinen Geschmack etwas zu ausführlich, vor allem der mittlere Teil dehnt sich. Man merkt, dass der Autor eigene Erfahrungen eingebaut hat und dass alles seine Zeit dauert. Auch die Lösung kam nicht abrupt sondern zeichnet sich immer klarer ab.

Insgesamt fand ich die Aufarbeitung dieser Fälle spannend und in sich schlüssig erzählt. Leser, die eher eine sanftere Gangart schätzen, empfehle ich dieses Buch gerne.