Ein ruhiger Krimi mit einem gelassenen Kommissar, dennoch ist der Fall was Gefahrensituationen und psychologische Spielchen betrifft nicht ohne. Denn warum verschwindet der Ehemann einer Vermissten ausgerechnet über den Jahrestag des Verschwindens, an dem er sich sonst immer mit Kommissar Wisting getroffen hat, den der ungelöste Fall seither nicht loslässt? Und schon spinnt sich das vor vielen Jahren geknüpfte Netz an Lügen weiter. Noch dazu tritt ein ehrgeiziger, junger Kommissar aus der neuen Einheit für ungelöste Fälle aus Oslo auf den Plan, der die Ermittlungen nicht nur mit legalen Mitteln vorantreibt und offensichtlich gleich mehrere persönliche Ziele mit der Aufklärung des Falls verbinden will. Dass er dabei Kommissar Wisting und seine Tochter, eine aufstrebende Journalistin, gegeneinander auszuspielen versucht, ist nur eines seiner Ränkespiele. Wo ist also die verschwundene Katharina abgeblieben, was hat ihr Verschwinden mit einer einige Jahre zuvor ebenfalls vermissten Millionärstochter zu tun und welche Rolle spielen Ehemann, Nachbar, Ex-Frau, Freunde und der sogenannte Katharina-Code, der bisher nicht gelöst wurde - eine Freude, die bereits erwähnte Ruhe der Ermittlung zu verfolgen. Nordisch, aber nicht düster. Angenehme Abend- Unterhaltung mit runden Charakteren.