gelungener Skandinavienkrimi

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William Wisting nimmt sich jedes Jahr die Akte eines Vermisstenfalls wieder hervor. Das Verschwinden von Katharina Haugen vor über 20 Jahren konnte er nicht aufklären. Am Jahrestag des Verschwindens besucht er auch Martin, den Ehemann Katharinas. Es hat sich fast so etwas wie eine Freundschaft zwischen den beiden aufgebaut.
Auch andere Polizisten bearbeiten Cold Cases. Da tut sich plötzlich eine Querverbindung zwischen zwei Fällen auf. Involviert wird auch Adrian Stiller, ein Ermittler aus Oslo und auch Wistings Tochter Lise, eine Journalistin.
Der Krimi beginnt ruhig, es baut sich aber von Kapitel zu Kapitel eine Spannung auf. Die Verbindung der beiden Fälle und das Aufrollen der Cold Cases, auch durch die Journalistin bringt mal andere Seiten eines Kriminalfalls zutage.
Interessant sind auch die Protagonisten. Der ältere, ruhige Wisting, der seine Erfahrung in den Ermittlungen ausspielen kann, Der geheimnisvolle Adrian Stiller, der schlaflos durch die Nächte irrt. Und auch die junge Mutter Line, die den Mutterschutz für diese Story unterbricht. Ich hoffe, dass die beiden in der Fortsetzung auch eine Rolle spielen.
Die Landschaft Norwegens kommt bei einer Beschreibung einer Hüttentour auch nicht zu kurz. Vom Stil her erinnert mich das Buch an Hakan Nesser. Kein atemloser Thriller, sondern solide, spannende Krimiarbeit. Der Autor war selbst bei der Kripo, ich gehe also davon aus, das die Art der Ermittlungen schon realistisch ist.