Wistings Way

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yellowdog Avatar

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Der Roman ist ein ganz und gar norwegisches Werk und ein Krimi, der nicht auf Spektakuläres setzt. Da passt es gut, dass ein Cold Case im Mittelpunkt steht.
Der Protagonist William Wisting ist tragend für den Roman. Er ist gelassen, ruhig und in sich ruhend, dabei aber auch ein erfahrener Mann, der nicht locker lässt. Damit decken sich Hauptfigur und Stil. Es ist betont ruhig, die Sprache ungekünstelt, aber präzise. Das muss man mögen. Ich könnte mir vorstellen, das Leser rasanter amerikanischer Krimis den Roman als zu schwerfällig empfinden.

Auch Wistings Privatleben mit seinen 2 erwachsenen Kindern Line und Thomas spielt eine Rolle. Selbst eine alltägliche Szene, die Wisting beim Einkaufen im Supermarkt zeigt, wird beschrieben. Das gibt den Roman die Spur Realismus, die ihn abheben lassen vom üblichen. Jorn Lier Horst war selber Kriminalbeamter, vielleicht wirkt deswegen sein Buch glaubwürdig. Und so gibt es schon einige Wisting-Romane und auf die Verfilmung, die demnächst ausgestrahlt wird, darf man gespannt sein.