Witch Hunter

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Dieses Buch ist eines der wenigen "historischeren" Romane die ich bisher gelesen habe, doch ich denke es wird ganz bestimmt nicht nur bei diesem bleiben. Die junge Elizabeth lebt in der mittelalterlichen Welt des 16. Jahrhunderts, in der Hexen gejagt und verachtet werden. Sie werden von den Hexenjägern des Königs gefangen genommen und auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auch Elizabeth ist eine Hexenjägerin, doch wird eines Tages mit ein paar Hexenkräutern entdeckt und eingesperrt. Der Hexenmeister Nicholas Perevil rettet sie und sie beginnt zu hinterfragen ob Hexen tatsächlich so böse und schlecht sind wie der König und ihr Lehrmeister Blackwell behaupten.

Den Aspekt mit den Hexen und Hexenjägern fand ich sehr interessant, da ich noch nicht allzu viele Fantasy Bücher gelesen habe, die diese Figuren thematisierten. Der sehr bildliche und umschreibende Schreibstil der Autorin macht es einem einfach sich das gesamte Umfeld vorzustellen und man wird tatsächlich ein wenig in eine Art mittelalterliche Atmosphere gesaugt und geführt. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen und war auch ziemlich leicht, im Gegensatz zu anderen ziemlich schweren und dicken Fantasy Büchern.

Die Protagonistin Elizabeth ist mir zu Beginn ein wenig auf die Nerven gegangen, da sie ihren besten Freund und gleichzeitig auch heimlichen Schwarm Caleb viel zu sehr angehimmelt hat, fast alles für ihn getan hätte und an ihm hing wie eine Klette. Dabei habe ich nicht mal verstanden was sie so toll an ihm fand. Im Laufe des Buches entwickelt sie sich aber zum positiven weiter und hat mir auch ziemlich gut gefallen. Sie lernt das von Blackwell gelernte zu hinterfragen und ihren eigenen Willen durchzusetzen und nicht immer nur Befehle zu befolgen.

Die Gruppe die sie in Nicholas' Heim kennenlernt ist mir sofort ans Herz gewachsen. Den Heiler John fand ich aufgrund seiner liebenswürdigen Art sofort extrem sympathisch, George ist einfach der perfekte, lustige und nervende Freund, Fifer wirkte zu Beginn ein wenig zickig und arrogant, doch mit der Zeit lernt man hinter ihre Fassade zu blicken. Von Nicholas hat man nicht besonders viel erfahren, da die anderen Figuren größere und dominantere Rollen hatten. Dennoch hat auch er mich überzeugen können. Caleb war mir dagegen ziemlich unsympathisch mit seiner ehrgeizigen und fast schon verbissenen Art und ich war mir von Anfang an nicht sicher, ob ich ihn denn nun mochte oder nicht.

Die Handlung blieb eigentlich durchgängig spannend und unterhaltsam; es gab meiner Meinung nach keine Stellen, die sich in irgendeiner Hinsicht in die Länge gezogen haben. Auch sehr schön fand ich die zu lösende Prophezeiung, da ich solche "Rätsel" in Büchern liebe. Gegen Ende gibt es auch einen kleinen Plot-Twist mit dem man als Leser nicht wirklich rechnet, doch im Großen und Ganzen ist die Story ziemlich vorhersehbar, nichts weltbewegendes also. Dennoch war es ziemlich spannend und Elizabeth die Protagonistin hat eine großartigen Entwicklung durchgemacht.

Fazit:
Eine spannende Geschichte über Hexen und ihre Verfolgung, eine Protagonistin die sich selbst neu findet und das bisher gelernte in Frage stellt, und das alles vor einer schönen mittelalterlichen Kulisse.