Toxische Freundschaft und eine Beziehung die eigentlich nur für das Eine gut war

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athene1989 Avatar

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„With all my heart“ von Samantha Young ist mein erstes Buch der Autorin und ich war wirklich gespannt auf das Buch, da der Klapptext und die Leseprobe sich richtig gut angehört hatten. Denn Jane Doe ist in Pflegefamilien aufgewachsen und kennt es nicht, dass jemand sie wirklich liebt. Als Kind freundet sie sich daher mit Lorna an, weswegen sie auch eine neue Familie bekommt, denn auch deren ältere Schwester Skye adoptiert sie quasi. Nur Jamie, der Bruder sieht sie erstmal nur als Anhängsel seiner kleinen Schwester, doch über die Jahre ändert sich das rapide. Aber ein Unglück bringt die beiden auseinander und als sie sich nach Jahren wiedersehen, ist Jamie nicht mehr er selbst und will sich an denen rächen, die ihm alles genommen haben. Auf seiner Liste steht auch Jane.
Ich fand es schon einmal spannend, vor allem weil ich neugierig war, wie Jane zu ihrem Namen kam, denn Jane Doe werden ja an sich nur Leichen genannt, deren Identität unklar ist. Außerdem wollte ich wissen, was passiert ist, dass es so weit kommen konnte, dass sich Jamie sogar an Jane rächen möchte. Zuerst hat es aber sehr lange gedauert, bis es überhaupt zu dieser Story kam, denn der Anfang handelte darum, wie sich Jane und Jamie überhaupt nähergekommen sind. Zuerst wie Jane und Lorna sich kennengelernt haben und wie sich das über die Jahre entwickelt hat, bis sie schließlich mit Jamie zusammenkommt. Ein wenig hat der Leser dann die Beziehung der beiden erfahren, wie die Familie das aufgenommen hat, welche Hürden die beiden gehabt haben usw., ehe dann das große Drama kam. Schließlich gab es dann auch einen Zeitsprung, ehe es dann nach etwas über einem Drittel zu der Handlung kam, die der Klapptext versprach. Ich muss sagen, dass mir der erste Teil besser gefallen hat und der hat mir schon nicht sonderlich zugesagt. Bis Jamie und Jane zusammenkamen fand ich es wirklich schön, auch wenn Lorna sehr anstrengend und toxisch war. Sie wollte, dass sich alles um sie dreht und hat Jane nur für sich haben wollen. Keiner dufte sie lieben und Jane selbst musste immer das machen, was sie sagte, sonst wurde sie ungehalten und hat ihr Dinge an den Kopf geschmissen, die verletzend und gemein waren. Und dennoch hat sich Jane so gut wie alles gefallen gelassen, ist immer wieder zu Lorna zurückgegangen, weil sie Skye und Jamie nicht verlieren wollte und weil Lorna ja eben doch ihre beste Freundin ist und sie sonst ja auch niemanden hat. Jane hatte somit kein Selbstbewusstsein und kein Rückgrat. Und Skye und Jamie haben kaum etwas dagegen unternommen, dass sich ihre kleine Schwester wie ein Miststück verhalten hat. In der Zeit fand ich es aber süß, wie Jamie mit Jane umgegangen ist, wie er sie wahrgenommen hat. Sie haben viel geredet, sich kennengelernt. Doch kaum waren sie zusammen, hat sich irgendwie alles nur noch um das Eine gedreht. Irgendwie gab es nur noch Sexszenen und Dirty Talk, was ich sehr anstrengend fand.
Als dann die richtige Story los ging konnte ich größtenteils auch nur den Kopf schütteln, weil ich nicht nachvollziehen konnte, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Zwischen dem Finden von den Tagebüchern und der Konfrontation verging zu viel Zeit, dann wurde später einer Person einfach so geglaubt, nach allem was war, es wurde nichts hinterfragt, etc. Und die Story war nicht einmal gut. Irgendwie sehr vorhersehbar und fast schon wie in einem schlechten Film. Es wurden für mich auch paar Sachen nicht erklärt, wie das Jane plötzlich doch einen anderen Namen übernehmen konnte, obwohl dies früher ja nicht erlaubt war, etc. Die Idee war an sich gut, aber die Umsetzung war einfach mehr als ungenügend. Daher gibt es von mir nur zwei Sterne.