Gewöhnungsbedürftig.

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jsk Avatar

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Das Cover ist wunderschön. Der Klappentext verführerisch. Doch das Buch an sich ist sehr gewöhnungsbedürftig. Am Anfang musste ich viele Passagen doppelt lesen. Da alles in alter Sprache beziehungsweise in alter Umgangssprache, mit alten Wörtern, Sprichwörtern usw. ausgestattet ist. Was wer es mag wahrscheinlich sehr schön ist. Auch für die ältere Generation ist es bestimmt toll. Die Authentizität des Buches und der Geschichte an sich, wird durch den alten Stil natürlich sehr hoch. Man fühlt sich direkt 200 Jahre zurückversetzt. Doch hat zu der alten Sprache auch das lyrische Ich eine sehr destruktive Erzählensweise. Man muss wirklich sehr dolle mitdenken. Zeit Sprünge, Gedankenreisen, Tagträume, Zukunftsblenden, alles wild durcheinander. Kaum hat mich das Klingeln der Tür oder eine hereinkommende Nachricht auf dem Handy auch nur kurz abgelenkt, musste ich manche Passagen wiederholt lesen, um den Zusammenhang herauszufinden. Doch mit der Zeit wurde es besser. Man taucht in diese alte Welt ein. Fühlt mit. Denkt langsam mit. Lernt die Protagonistin zu verstehen. Dabei auch sich selbst. Empfehlenswert für alle die damit zurechtkommen. Für alle die die Zeit haben um wirklich abtauchen zu können. Hier ist nichts mit mal schnell durchlesen. Bei diesem Buch lässt man Zeit und Gedanken. Das kann sehr fesselnd wirken, aber auch sehr abschreckend.