Eines vorweg: Ich tue mir in diesem Fall total schwer, dieses Buch zu bewerten. Es ist sehr hochwertig und schön gestaltet - wenn auch das Lesebändchen fehlt, heul! - und es hat schriftstellerisch mehr als einen beeindruckenden Aspekt. Meine eher "mittelgute" Bewertung ist dem subjektiven Umstand geschuldet, dass ich unglaublich lange brauchte, das Buch zu lesen, dass ich immer wieder reichlich verwirrt war, immer wieder neu anhob und so recht keinen Plot fand, dem ich mich anvertrauen konnte, der mich mitnahm - auch wenn die einzelnen Aspekte dieses mutmaßlich fiktiven, "historischen" weiblichen Abenteuers schon klar wurden. Und - nun ja, wenn die Lektüre mich nahezu überfordert, dann kann ich es im Ernst nicht ganz gut bewerten, leider. Ich frage mich, ob es tatsächlich notwendig ist, eine großartige Idee und beeindruckendes sprachliches Vermögen in eine solch schlingernde Form zu überführen.
Die Geschichte von Philippine/Philipp ist die eines stürmischen Reisens - zwischen den Geschlechterrollen, den Wissensgebieten, Kulturen und Orten, den sozialen Situationen und psychischen Herausforderungen. Und es ist unglaublich stürmisch geschrieben, wechselt wie im wilden Wind zwischen Orten und Zeiten und Sprachgestalten hin und her. Wirkt häufig sehr kenntnisreich und setzt bisweilen eine Kenntnis voraus, die ich als Leserin nicht mitbringe. Wäre Philippine eine tatsächliche historische Person gewesen - worüber mir kein Anhaltspunkt vorliegt - könnte man sich das reale Geschehen, soweit bekannt, chronologisch anlesen und diesen Roman als literarisch fulminante Einfühlung und Ausmalung empfinden. Einen solchen Hintergrund findet man hier nicht - und fast wirkt es so, als hätte die Autorin viel zu viel an tollen Ideen in einen einzigen Roman packen wollen und immer und immer wieder daran gefeilt, dass er nur nicht zu langweilig, zu schlicht, zu "normal" wird. Und so ist es leider ein Wimmeltext geworden - mit vielen wundervollen Glitzer-Kristallsätzen.
Die Geschichte von Philippine/Philipp ist die eines stürmischen Reisens - zwischen den Geschlechterrollen, den Wissensgebieten, Kulturen und Orten, den sozialen Situationen und psychischen Herausforderungen. Und es ist unglaublich stürmisch geschrieben, wechselt wie im wilden Wind zwischen Orten und Zeiten und Sprachgestalten hin und her. Wirkt häufig sehr kenntnisreich und setzt bisweilen eine Kenntnis voraus, die ich als Leserin nicht mitbringe. Wäre Philippine eine tatsächliche historische Person gewesen - worüber mir kein Anhaltspunkt vorliegt - könnte man sich das reale Geschehen, soweit bekannt, chronologisch anlesen und diesen Roman als literarisch fulminante Einfühlung und Ausmalung empfinden. Einen solchen Hintergrund findet man hier nicht - und fast wirkt es so, als hätte die Autorin viel zu viel an tollen Ideen in einen einzigen Roman packen wollen und immer und immer wieder daran gefeilt, dass er nur nicht zu langweilig, zu schlicht, zu "normal" wird. Und so ist es leider ein Wimmeltext geworden - mit vielen wundervollen Glitzer-Kristallsätzen.