Gegensätzliche Pole

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mellie Avatar

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Die Geschichte beginnt mit der Schilderung einer Autofahrt, wobei es der Autorin rasch gelingt, die Antipathie und Skepsis, die zwischen Fahrer und Beifahrerin herscht, zu schildern. Der eigentliche Start der Geschichte beginnt einige Seiten später, wobei innerhalb der Leseprobe die Gründe für die Spannungen nur angerissen werden.

Die Fakten kurz zusammengefaßt: Der Fahrer (ein Hauptkommisar) Sigi Kamp und die Beifahrerin (eine Therapeutin) Alicia Behrens haben sich während eines Strafprozesses kennengelernt. Für beide gilt: der jeweils andere hat sich in dem Prozess unglaubwürdig und unprofessioniell verhalten, was letztendlich zur Freilassung des "Täters" geführt hat.
Eben dieser wurde nun Opfer eines gewaltsammen Überfalls . Ein mutiger Passant und ein Hundebesitzer haben verhindert, dass das Opfer an den Folgen der Tritte gestorben ist. Da das Opfer aktiv in einem Antirassismus-Aktionsbündnis mitgearbeitet hat, läßt sich ein fremdenfeindlicher Hintergrund als Tatmotiv nicht ausschließen.

Da die Therapeutin kurz vor der Tat mit dem Opfer telefoniert hat, ist sie ganz automatisch auf die Zeugenliste des Hauptkommissars gerutscht. Da Kamm wiederum den Vater des Opfers noch nicht informiert hat, drängt die Therapeutin sich auf, ihn hierbei zu unterstützen. Aus der Einleitung des Romans wird klar, es bleibt nicht bei einer Körperverletzung, sondern es wird Mord daraus und das Aufeinandertreffen der Akteure Kamm/Behrens bleibt keine Einzelaktion und die Atmosphäre zwischen beiden läßt sich mit eisig beschreiben.
Die Autorin schafft so eine perfekte Grundlage, die den Leser wissen wollen läßt, was passiert hier noch? Zumal neben einem Vater des Opfers , ein weiterer Zeuge, dessen Exfrau und die Tochter als Randfiguren bereits eingeführt sind. Die Frage, was haben diese mit der Tat und/oder dem Opfer zu tun läßt die Autorin im Hintergrund stehen. Die Spannung und die Lust zum Weiterlesen ist geweckt!