Wo die Angst ist

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Alicia Behrens saß mit Sigi Kamm im Einsatzwagen. Sie fuhren zu einem bestimmten Haus. Dort angekommen meinte Sigi er brauche möglichst schnell viele Infos. Doch Alicia sagte, diese gingen sie nichts an. Sigi fluchte innerlich, es wurde schon schwierig. Sigi klingelte, stellte sich vor und Alicia trat vor. Sie stellte sich vor, und sagte: „Sie kennen mich noch oder?“ Auf dem Gesicht ihres Gegenübers stand Entsetzen.
12 Stunde früher. Alicia hatte Nachricht vom Klinikleiter, dass er sie unbedingt sprechen müsse. Sie ging davon aus, dass es mal wieder Schwierigkeiten gab, schnappte ihre Winterjacke und ging hinaus. Dr. Härtl schimpfte wegen ihrer Raucherei dort, wo manche Patienten sie dabei sehen konnten. Denn für die Patienten galt absolutes Rauchverbot und manch regten sich über diese Ungerechtigkeit auf. Sie hatte verschiedene Therapien, wie z.B. Schreitherapien, Maltherapien etc. Es kam zu einem Disput, wegen eines Termins zur Qualitätssicherung. Alicia hatte da einen Termin. Schließlich einigten sie sich auf den nächsten Tag 12 Uhr. Fluchend löschte sie den Papierkorb, den sie in Brand gesetzt hatte.
In den Räumen der Mordkommission war es ruhig. Doch Sigi Kamm kam der Anruf, der vor etwa zehn Minuten hereingekommen war, mehr als seltsam vor. Es ging um Sigis Freund Konrad. Oft sah er ihn nicht, aber Konrad hatte ihm gesagt, es ging um etwas, das ihn bestimmt interessiere.
Susanne fühlte sich von einem dicken, feisten Typ verfolgt. Schon in den beiden anderen Abteilungen war er in der Nähe gewesen. Schnell ging sie zur Schmuckabteilung – und kurz darauf, war er auch wieder da. Schnell verließ sie das Kaufhaus, doch er folgte ihr, hielt sie fest, und zog einen roten BH unter ihrem Pullover hervor. Dann fragte er nach dem Höschen. Er war kein Kaufhausdetektiv und sie bat ihn, sie nicht anzuzeigen. Ihr Alter gab sie mit vierzehn an. Sie würde alles tun, was er wolle, nur solle er sie nicht anzeigen.
Sigi war auf dem Weg in eine Kneipe, als er zu einem Tatort gerufen wurde. Dort angekommen, fand er keine Leiche vor. Der Gerichtsmediziner bestätigte, dass das Opfer ins Krankenhaus gebracht worden war, wo man eine Not-OP versuche. Es gab einen Zeugen, der die Tat gestört hatte. Das Opfer kannte er und er verlangte, dass sofort alles überprüft werden müsse, er wolle alles sofort wissen.
Der Zeuge hieß Rüdiger Brandt. Er war vom Fitnessstudio gekommen, hatte die Schreie gehört und war dazwischen gegangen. Bevor der Täter ihn erstechen konnte, war ein alter Mann mit einem Dackel aus einem Haus gekommen, den Brandt bat, die Polizei zu rufen. Da war der Täter geflohen. Brandt fiel noch ein, dass der Junge einen Anstecker hatte: Schule gegen Rassismus. Und Sigi sah sich gleich die Website der Bewegung an. Er dachte an die letzte Neonazidemo. Und jetzt hat einer dieser Vollidioten offenbar wieder Hitler gespielt. Niemand erklärte sich bereit, mit ihm zu den Eltern des Jungen zu gehen. Zunächst fuhr er zu der psychosomatischen Klinik. Denn es war Alicia Behrens mit der Noyan Akay um 21 Uhr 24 gesprochen hatte. Sein letztes Telefonat. Noyan war Patient von Alicia gewesen, drogensüchtig aber jetzt clean. Al s Sigi Kamm sagte, dass er auf dem Weg zu den Eltern sei. Alicia sagte, sie fahre mit. Er stimmte jedoch nur unter der Bedingung zu, dass sie ihm alles sage, was der Vater ihr anvertraue, wenn er nicht dabei sei. Sie widersprach nicht. Mutasim Akay wollte es zuerst nicht glauben. Doch am Ende gab er Dr. Behrens die Schuld.
Dr. Behrens hatte Akay klargemacht, dass sie ihm nur helfen wolle. In der Klinik fragte sich Akay, warum sein Sohn Noyan da liegen musste, warum ausgerechnet er?
Alicia war froh, den Kommissar begleitet zu haben. Irgendwie hatte sie sich gefragt, ob sie den Jungen vielleicht doch zu hart angefasst hatte. Als er sie vor wenigen Wochen aufgesucht hatte.
Die Buchbeschreibung: Zwei Wochen vor Weihnachten: Ein türkischer Abiturient wird ins Koma geprügelt, der einzige Zeuge muss um das Leben seiner Familie fürchten, und der verzweifelte Vater des Opfers will nur eins: den Täter bestraft sehen.
Ausgerechnet die unkonventionelle Psychologin Alicia Behrens soll Sigi Kamm, den forschen Hauptkommissar der Potsdamer Mordkommission, in diesem Fall unterstützen. Beide überschreiten in ihrer Arbeit Grenzen. Sie provokant, aber moralisch gerechtfertigt. Er nicht immer juristisch sauber, aber erfolgreich. Dabei kommen sie sich heftig in die Quere.
Als auf Noyan Akay, den Gründer einer Anti-Rassismus-Bewegung, ein Mordanschlag verübt wird, betreut Alicia Behrens den Vater des Komapatienten. Und kümmert sich zudem um den einzigen Zeugen: Rüdiger Brandt. Während der Kommissar versucht, eben diesen Zeugen zum Reden zu bringen. Doch Brandt wird bedroht und schweigt aus Angst vor dem Täter und aus Sorge um seine Familie. Am Bett seines Sohnes, der vielleicht nie mehr aus dem Koma erwachen wird, treibt der Wunsch nach Gerechtigkeit Mutasim Akay in tiefe Verzweiflung. Und bald stehen sich die beiden Väter in Wut und Ohnmacht gegenüber. Und ein gefährliches Psychospiel beginnt. Mittendrin: Brandts pubertierende Tochter, die von einem Fremden erpresst wird. Und ihre Mutter, die bereit ist, alles für ihr Kind zu tun. Während die Grenzen zwischen Opfer und Täter verschwimmen, realisieren Alicia Behrens und Sigi Kamm, dass es in diesem Fall keine Gewissheit gibt außer der, dass nichts ist, wie es scheint.
Die LP war leicht und flüssig zu lesen. Sie begann gleich recht spannend. Ein Ermittler und eine Psychologin, zwei Personen, die sich überhaupt nicht verstehen, sollen zusammenarbeiten. Schon alleine das macht das Buch interessant. Ich würde sehr gerne weiterlesen und mich über einen Gewinn freuen.