Wo ist die Angst?

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Wo ist die Angst? Jemanden zu verlieren - oder selbst verloren zu gehen, zu sterben ...? Fast philosophisch beginnt der Roman "Wo die Angst ist" und sorgt gleichzeitig für Gänsehaut. Was hat dieser Anfang zu bedeuten? Ist Alicia, die Frau, an deren Seite man die ersten Absätze verbringt, kurz davor, zu sterben. Oder ist es der etwas jüngere Mann an ihrer Seite, von dem man zunächst nicht genau weiß, wer er ist, über den man dann aber erfährt, dass es der Hauptkomissar Kamm ist.

Beide, Alicia und Kamm, wirken ungewöhnlich. Sie ist Medizinerin, arbeitet in einem Krankenhaus mit Patienten mit psychosomatischen Störungen. Sie krempelt den Laden (= die Klinik) um, untersagt den Patienten das Rauchen, pafft aber selber, lässt sich vom Klinikleiter nichts sagen.
Und er? Auch Sigi Kamm geht nicht immer den graden Weg, überschreitet als Hauptkomissar der Potsdamer Mordkommission Grenzen.

Dann prallen die beiden aufeinander: Sie betreut den Vater eines Komapatienten und einen Zeugen des Mordanschlags, durch den der Gründer einer Anti-Rassismus-Bewegung erst in diesen Zustand geriet. Sie muss für das Wohl ihrer Patienten sorgen, er will den Fall lösen ...

Die beiden Figuren wirken schon nach kurzer Zeit spannend, sympathisch, gegen den Strich gebürstet und deswegen interessant. Daher würde ich gerne ihr Schicksal weiter mit erfolgen und erfahren, was es mit diesem speziellen Fall, der durchaus aus dem wahren Leben gegriffen sein könnte, auf sich hat. Über eine Leseprobe würde ich mich sehr freuen.

P.S. Fußnoten
1. Ich lese hier alle Wochen wieder Leseproben an - und bewerbe mich oft nicht, weil mich die Geschichten nicht in den Bann ziehen und ich lieber anderen den Vortritt lassen möchte.
2. Optisch war diese Leseprobe eine Herausforderung, da die Umlaute allesamt durch Kästchen ersetzt waren, die einem den Lesespaß etwas versalzen haben.