Atmosphärisch dichte Erzählung im ländlichen Schweden
"Wo die Moltebeeren leuchten" ist für mich ein echtes Jahreshighlight. Das Buch liest sich flüssig, die Kapitel haben eine angenehme Länge. Es gibt zwei Erzählstränge: Einmal im Jahr 2022, einmal 1938. Während wir in der Gegenwart Eva begleiten, die sich für ihr Unternehmen im Rahmen forstwirtschaftlicher Bestrebungen einsetzt, die Konflikte mit einem Aktivistencamp wecken, steht in der Vergangenheit die junge Siv im Zentrum der Handlung. Sie arbeitet als Köchin und kümmert sich um zehn Holzfäller, die für den Winter in einer alten Waldhütte leben. Nach und nach erkennt man die Zusammenhänge zwischen Eva und Siv und wie sie über die Jahrzehnte miteinander verbunden sind. Dabei fiebert man mit beiden gleichermaßen mit. Ich fand die Beschreibung von Sivs Leben unheimlich faszinierend und wahnsinnig atmosphärisch. Man hat die Wälder Schwedens und die ruhige, geheimnisvolle Natur förmlich vor dem geistigen Auge, sodass man mitten im Geschehen ist und somit auch emotional einen Zugang zu der Geschichte findet. Eine tolle, tiefgründige Geschichte mit historisch authentischem Hintergrund. Ich freue mich, dass es einen zweiten Teil gibt! Absolute Leseempfehlung.